STUTTGART 2025-26 - Im Gefühl der Macht

Erfolgreiches Ende einer nicht immer einfachen Saison: 
Der VfB Stuttgart feiert in Berlin den Sieg im DFB-Pokal.

Pokalsieger STUTTGART sieht sich in einer Position der Stärke. Mit dem Ausverkauf von Stars soll Schluss sein.

Die bisherige Entwicklung ist für
Hoeneß nur die Basis.

Als Fabian Wohlgemuth am 3. Dezember 2022 sein Amt antritt, könnte er sich a u c h Nachlassverwalter statt Sportdirektor nennen. Der Neue übernimmt einen seit jeher unruhigen Traditionsklub in einer obendrein sportlichen und wirtschaftlichen Existenzkrise. Dem auch ein überaus talentierter Kader nicht hilft, der die Jahre zuvor stets hinter seinen Möglichkeiten und den Erwartungen zurückgeblieben ist und nicht den Anschein macht, als könnten die hochbezahlten Profis dieser Dauerschleife entkommen. Dennoch lässt Wohlgemuth keine Chance ungenutzt, von seiner neuen Aufgabe zu schwärmen wie ein Frischverliebter von seiner neuen Flamme. „Die Entwicklungsperspektiven dieses Vereins sind an keiner Stelle gedeckelt. Nicht sportlich, nicht wirtschaftlich. Hier ist unter stabilen Verhältnissen mit der nötigen Geduld und der passenden Strategie alles möglich", erklärt der Sportvorstand wiederholt im kicker.

So viel Geduld ist gar nicht nötig und die Strategie offenbar passend. Heute, nur zweieinhalb Jahre später, stehen die Stuttgarter so gut da wie seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und der Rettung in der Relegation 2023 führen Wohlgemuth, Vorstandschef Alexander Wehrle u n d Cheftrainer Sebastian H o e n e ß d e n VfB z u r Vizemeisterschaft, zur Champions-League-Teilnahme und zum Pokalsieg.

In eine Position der Stärke, die es dem Traditionsklub von 1893 erlaubt, dem um Nick Woltemade werbenden FC Bayern die Stirn zu bieten. Ursprünglich mit der Vorstellung einer Transfersumme im dreistelligen Bereich beginnend, feilschen die Südklubs um den Shootingstar des zweiten Saison-halbjahrs 2024/25. Mit einem Hin und Her und offenem Ende bis zum Druckbeginn dieses Sonderhefts. Ein neues Selbstverständnis, das Hoeneß unterstreicht, der sich freut, „dass wir in der Lage sind, die Spieler zu halten, die wir halten wollen, und den Kader zu ergänzen. Wir sind nicht gezwungen, auf Abgänge zu reagieren. Wir wollen die Basis, die wir haben, nutzen, um die Bereiche zu stärken, von denen wir denken, dass es wichtig wäre, sie zu stärken".

Die Schwaben sehen sich nicht mehr in der Haut eines Getriebenen von Ausstiegsklauseln, gegnerischen Leerkäufern u n d einem unberechenbaren Transfermarkt. Eine Rolle, in die man sich in den Vorjahren gedrängt sah. Schluss mit dem Schlussverkauf der Vergangenheit, als man dem Ausbluten mühsam erarbeiteter

Die Schwaben sehen sich nicht mehr in der Haut eines Getriebenen von Ausstiegsklauseln, gegnerischen Leerkäufern und einem unberechenbaren Transfermarkt. Eine Rolle, in die man sich in den Vorjahren gedrängt sah. Schluss mit dem Schlussverkauf der Vergangenheit, als man dem Ausbluten mühsam erarbeiteter Qualität ohne nötiges Verbandsmaterial begegnen musste. 2023 mit den Abgängen von Leistungsträgern wie Wataru Endo, Borna Sosa und Konstantinos Mavropanos. Oder ein Jahr später mit Serhou Guirassy, Hiroki Ito und Waldemar Anton. Lücken, die schwer zu füllen sind, aber irgendwie gefüllt werden.

Woltemade ist ein Paradebeispiel für den neuen VfB. Ablöse frei verpflichtet, bis 2028 gebunden, zudem ohne Ausstiegsklausel und nur verkäuflich, wenn die gestellten Bedingungen erfüllt werden. Ledigich bei E n z o Millot rechnet m a n in Stuttgart dank dessen „Kann-weg-Klausel" für rund 18 Millionen Euro mit einem Abschied. Ende Juli stand der Franzose mit Atlético Madrid in Verhandlungen.

Um seinen möglichen Nachfolger entwickelt sich derweil eine Transferposse. Als Salonikis Giannis Konstantelias schon in Stuttgart zum Medizincheck erwartet wird, ändert der exzentrische PAOK-Klubbesitzer Ivan Savvidis urplötzlich seine Meinung und beordert den Nationalspieler, der am Flughafen Amsterdam einsteigebereit auf seinen Flug wartet, kurzerhand zurück. Der Wechsel droht plötzlich wieder zu platzen.

Dennoch beunruhigt das die Verantwortlichen nicht. „Anders als in den letzten Jahren steht das Grundgerüst. Das Fundament ist gelegt. Wir bauen auf das Gros des Kaders, der den Pokal gewonnen hat. Es steckt sehr viel Potenzial in der Mannschaft. Ich glaube, dass wir stabiler agieren werden als in der vergangenen Saison", sagt der Sportvorstand, der dem Trainer damit einen Neuaufbau wie zuletzt erspart.

Was nicht heißt, dass die Saison und ihre Vorbereitung ein Selbstläufer werden. Die Leistungen und die Entwicklung der Mannschaft in der jüngeren Vergangenheit stellten „nur die Basis dar", erklärt Hoeneß. „Man darf nicht den Fehler machen und denken, dass das, was wir jetzt zwei Jahre gemacht haben, sofort wieder da ist." Ungeachtet dessen, dass man sich in der obligatorischen Analyse „natürlich die letzte Saison genau angeschaut und Dinge analysiert hat. Die Idee bleibt die gleiche, der Weg, wie wir da hinwollen, wird der gleiche bleiben. Wir werden versuchen, uns zu verbessern". 
GEORGE MOISSIDIS

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TRAINER - SEBASTIAN HOENESS

Der Pokal übertüncht die Kratzer

Mit einem 1:0-Sieg beim 1. FC Nürnberg im Pokal-Viertelfinale keine 4 8 Stunden nach seiner Amtsübernahme am 3. April 2023 startet die Mission des Sebastian Hoeneß (43) in Stuttgart. 25 Monate später beschließt der Cheftrainer sein zweites komplettes Spieljahr als Verantwortungsträger mit dem Erfolg im Pokalfinale gegen Bielefeld (4:2). Mit dem vierten Cupsieg der VfB-Historie nach 1954, 1958 und 1997 geht der Trainer schon jetzt in die Klub-Annalen ein.

Aus dieser Saison 2024/25 freilich, aus der wird man nicht so richtig schlau. Viel Lehrgeld muss hier gezahlt werden. Mit einer Mannschaft, die national wie international an schlechten Tagen leichtfertig Spiele aus der Hand gibt und an guten hochkonzentriert jedem Gegner das Leben schwer macht. Die Konstanz vermissen lässt, die man im Jahr zuvor im Überfluss hatte, und die man sich jetzt zurückwünscht.

Das Nachlassen im zweiten Jahr konnte auch der Coach nicht verhindern. Egal, ob er die Taktik anpasste, das Personal oder die Ansprache. Der Pokal-Erfolg übertünch am Ende die Kratzer. Die Erwartungen fürs neue Jahr sind wiederum nicht kleiner geworden.

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Conclusione positiva di una stagione non sempre facile:  
lo Stoccarda festeggia a Berlino la vittoria nella Coppa DFB.

Sensazione di potere

Vincitrice della Coppa di Germania, lo Stoccarda si trova in una posizione di forza. La svendita delle stelle deve cessare.

Per Hoeneß, la crescita fin qui 
è solo un punto di partenza.

Quando, il 3 dicembre 2022, Fabian Wohlgemuth assume la carica di direttore sportivo potrebbe definirsi anche amministratore di un retaggio. Il nuovo arrivato rileva infatti un club di grande tradizione ma da sempre instabile, che sta attraversando una crisi esistenziale sportiva ed economica. A questo non giova una rosa di grande talento, che negli anni precedenti era sempre rimasta al di sotto delle proprie possibilità e delle aspettative e che non sembra in grado di sfuggire a quel circolo vizioso. Ciononostante, Wohlgemuth non perde occasione per entusiasmarsi per il suo nuovo incarico come un innamorato della propria nuova fiamma. “Le prospettive di sviluppo di questa società non hanno limiti. Né dal punto di vista sportivo, né da quello economico. Qui, in condizioni stabili, con la necessaria pazienza e la strategia giusta, tutto è possibile”, spiega ripetutamente il direttore sportivo a Kicker.

Non occorre tanta pazienza e la strategia sembra quella giusta. Oggi, solo due anni e mezzo dopo, lo Stoccarda non è mai stato così in forma da tempo immemore. Dopo le difficoltà iniziali e la salvezza nei play-out del 2023, Wohlgemuth, il presidente Alexander Wehrle e l'allenatore Sebastian Hoeneß hanno portato il VfB al secondo posto in campionato, alla partecipazione alla Champions League e alla vittoria in Coppa di Germania.

Una posizione di forza che permette al club fondato nel 1893 di tenere testa al Bayern Monaco, che corteggia Nick Woltemade (poi, dal 30 agosto 2025, al Newcastle United per 75 milioni di euro, ndr). Partendo inizialmente con l'idea di una cifra di trasferimento a tre cifre, il club del sud contratta per la stella nascente della seconda metà della stagione 2024/25. Con un tira e molla e un finale ancora aperto al momento di andare in stampa per questo numero speciale. Una nuova consapevolezza, sottolinea Hoeneß, felice «che siamo in grado di trattenere i giocatori che vogliamo trattenere e di completare la rosa. Non siamo costretti a reagire alle cessioni. Vogliamo utilizzare la base che abbiamo e rafforzare i settori che riteniamo importante rafforzare».

Gli svevi non si vedono più come "vittime" di clausole di recesso, acquirenti avversari diretti e un mercato imprevedibile. Un ruolo in cui si sono visti costretti negli anni precedenti. Basta con i saldi del passato, quando si doveva affrontare l'emorragia di qualità faticosamente conquistata senza il necessario materiale curativo. Nel 2023 con le partenze di giocatori-chiave quali Wataru Endo, Borna Sosa e Konstantinos Mavropanos. O, l'anno dopo, con Serhou Guirassy, Hiroki Ito e Waldemar Anton. Vuoti difficili da colmare, ma che in qualche modo sono stati colmati.

Woltemade è un esempio lampante del nuovo VfB. Acquistato a titolo gratuito, legato fino al 2028, senza clausola di rescissione e cedibile solo se vengono soddisfatte le condizioni stabilite. Soltanto nel caso di Enzo Millot, grazie alla sua “clausola di recesso”, a Stoccarda si prevede un addio per circa 18 milioni di euro. Alla fine di luglio, il francese era in trattativa con l'Atlético Madrid.

Nel frattempo, intorno al suo possibile successore si sta sviluppando una farsa calcistica. Mentre Giannis Konstantelias del PAOK Salonicco è già atteso a Stoccarda per le visite mediche, l'eccentrico proprietario del club greco, Ivan Savvidis, cambia improvvisamente idea e ordina senza indugio al giocatore della nazionale, che sta aspettando il suo volo all'aeroporto di Amsterdam, di tornare indietro. Il trasferimento rischia improvvisamente di saltare.

Tuttavia, questo non preoccupa i dirigenti (dello Stoccarda). “A differenza degli ultimi anni, la struttura di base è pronta. Le fondamenta sono state gettate. Contiamo sulla maggior parte della rosa che ha vinto la coppa di Germania. La squadra ha un grande potenziale. Credo che saremo più continui rispetto la scorsa stagione”, afferma il direttore sportivo, che così risparmia all'allenatore un'altra ricostruzione come quella recente.

Ciò non significa che la stagione e la sua preparazione saranno una passeggiata. Le prestazioni e la crescita della squadra nel recente passato hanno costituito «solo la base», spiega Hoeneß. «Non bisogna commettere l'errore di pensare che ciò che abbiamo fatto negli ultimi due anni si ripeterà subito». Nonostante ciò, nell'analisi obbligatoria «abbiamo esaminato attentamente l'ultima stagione e analizzato le cose. L'idea rimane la stessa, e così il percorso che vogliamo seguire. Cercheremo di migliorare». 

GEORGE MOISSIDIS

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ALLENATORE - SEBASTIAN HOENESS

La coppa nasconde i graffi

Battendo 1-0 il Norimberga nei quarti di finale di coppa di Germania, meno di 48 ore dopo il suo insediamento del 3 aprile 2023, inizia la missione di Sebastian Hoeneß (43) a Stoccarda. 25 mesi dopo, l'allenatore conclude la sua seconda stagione completa vincendo (4-2) la finale di Coppa contro l'Arminia Bielefeld. Con la quarta vittoria in Coppa nella storia del VfB dopo quelle del 1954, 1958 e 1997, l'allenatore entra così subito negli annali del club.

Della stagione 2024/25, tuttavia, non si capisce bene cosa pensare. C'è stato molto da imparare. Con una squadra che, a livello sia nazionale sia internazionale, nelle giornate-no perde con superficialità le partite e in quelle-sì, altamente concentrata, rende la vita difficile a ogni avversaria. Manca quella continuità che l'anno prima abbondava e che ora si vorrebbe ritrovare.

Neanche lo stesso allenatore è riuscito a impedire il calo di rendimento nel secondo anno. Non è servito né modificare la tattica, né cambiare il parco-giocatori. Alla fine, il successo in coppa ha mascherato i graffi. Le aspettative per il nuovo anno non sono diminuite.

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