LEPIZIG 2025-26 - Aufbrechen. Angreifen.


Mit Jürgen Klopp und dem neuen Trainer Ole Werner will RB LEIPZIG zurück zu seiner DNA. Und möglichst in die Champions League.

Aktivität, Intensität, Pressing: 
Alles soll wieder typisch sein.

Andreas Hunzinger 
Kicker

Als Jürgen Klopp im Januar dieses Jahres seinen Posten als neuer Head of Global Soccer im Red-Bull-Konzern antrat, ist er vermutlich nicht davon ausgegangen, dass er im Sommer 2025 ausgerechnet RB Leipzig als ein Sorgenkind zu behandeln hat. Doch der einstige Trainer des FC Liverpool, von Borussia Dortmund und des FSV Mainz 05 muss gemeinsam mit den Klubverantwortlichen in Leipzig wie Geschäftsführer Sport Marcel Schäfer nun den großen Umbruch moderieren, nachdem RBL erstmals seit 2016/17 in eine Saison geht, in der es keine Europapokal-Spiele geben wird. Zuvor war die Qualifikation fürs internationale. Geschäft seit dem Aufstieg 2016 stets gelungen.

Sukzessive sind die Sachsen in den vergangenen Jahren vom Kurs abgekommen, nicht durch krachende Fehlentscheidungen, sondern eher auf eine schleichende Art und Weise. Vor allem haben sie in der vergangenen Saison nur noch rudimentär den Fußball geboten, für den sie einst standen und mit dem der Emporkömmling die Bundesliga aufmischte. Zudem wirkte der Kader nicht mehr optimal austariert, weder was die Profile der Spieler anging noch mit Blick auf die fußballerische Qualität. Zudem zeigte sich die Mannschaft in puncto Widerstandskraft nicht auf der Höhe und wirkte im Endspurt stetig fragiler. Am Ende stand der 7. Rang und somit die schlechteste Platzierung der Historie als Erstligist.

Klopp selbst sieht in der aktuellen sportlichen Schieflage des Flaggschiffs im Brausekonzern keinen dramatischen Zustand. Eine Delle wie die der vergangenen Saison erachtet der Head of Global Soccer in der Genese eines Fußballklubs als „relativ normal - das haben andere Vereine auch". Und, so der 58-Jährige weiter, „in einer solchen Delle steckt auch immer eine Chance". Die Chance zur Erneuerung ist dabei eher die Chance zur Rückbesinnung auf jene Tugenden, die RBL in den Jahren des sportlichen Aufstiegs unter dem einstigen Macher Ralf Rangnick und in den besten Zeiten als Bundesligist (und zweimaliger DFB-Pokal-Sieger) ausgezeichnet haben: aktiver Fußball mit höchster Intensität, hohem Pressing und schnellem Umschalten. Der Fußball anno 2025 soll zudem eine Idee beinhalten, wenn der Gegner tief stehen und den Leipzigern den Ball überlassen sollte. Von der Grundordnung her soll künftig primär im 4-3-3 (oder einem variablen 4-2-3-1) agiert werden, ohne dass dies in Stein gemeißelt sein soll, wie es heißt.

Doch nicht nur inhaltlich soll ein neuer alter Geist wieder am Cottaweg Einzug halten. Auch die Kaderstruktur soll wieder deutlich mehr an dem ausgerichtet werden, was sich RBL auf die Fahnen geschrieben hat: nämlich primär Spieler unter 23 Jahren zu verpflichten, die hochveranlagt sind und dem Verein künftig einen sportlichen wie auch monetären Mehrwert schaffen können. Bei den Neuzugängen Ezechiel Banzuzi (20), Max Finkgräfe (21), Yan Diomande (18), Andrija Maksimovic (18) und Johan Bakayoko (22) sowie dem von Aston Villa erneut ausgeliehenen Kosta Nedeljkovic (19) wurde das Prinzip wieder mit Leben gefüllt. Dabei ist den führenden Köpfen in Leipzig klar, dass der Umbruch seine
Zeit brauchen wird. Die Neujustierung der Mannschaft, so Geschäftsführer Schäfer, "wird logischerweise nicht innerhalb eines Sommers gehen".

Doch die ersten Schritte sollen in der neuen Saison deutlich erkennbarsein . Die inhaltlichen Präferenzen Klopps und der Sportlichen Leitung umsetzen sowie den personellen Umbruch moderieren soll Ole Werner. Der neue Coach steht für den Fußball, den man wieder sehen will, und obwohl die Verantwortlichen zunächst andere Kandidaten wie Cesc Fàbregas oder Oliver Glasner im Visier hatten, leben Schäfer, Klopp und Co. in der Überzeugung, mit dem verbindlichen und nahbaren Werner den richtigen Mann zu haben.

Dieser Mann muss allerdings gleichermaßen Neuordnung und tabellarischen Erfolg unter einen Hut bringen. Denn die Losung heißt aufbrechen - und angreifen. „So erfolgreich wie möglich wäre cool", sagte Klopp zwar am Rande des Trainingsauftakts am 14. Juli zur Zielsetzung in der neuen Saison. Aber neue Mannschaft hin, Rückkehr zur RB-DNA her: Im Mai 2026 sollen die Leipziger die Rückkehr ins internationale Geschäft vollzogen haben. Und möglichst wieder für die Champions League qualifiziert sein. Dass das gelingen kann, davon sind sie in Leipzig überzeugt. Wie sagte Marcel Schäfer bei der Vorstellung von Werner am 9. Juli: "Wir werden eine sehr gute Mannschaft haben." 

ANDREAS HUNZINGER

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TRAINER 
OLE WERNER
Nordlicht mit passendem Profil

Eine spektakuläre Lösung als neuer Trainer von RB Leipzig ist Ole Werner (37) zweifellos nicht. Der ehemalige Coach von Werder Bremen und von Holstein Kiel scheint mit Blick auf sein Profil aber eine passende Lösung zu sein. Bei RB ist man jedenfalls überzeugt, dass Werner das Zeug dazu hat, das sportlich vom Kurs abgekommene Flaggschiff des Red-Bull-Fußball konzerns wieder auf selbigen zu bringen.

Werner gilt als Verfechter eines aktiven Fußballs, der auf hohem Pressing und schnellem Umschalten fußt, aber auch eine Idee von Ballbesitz beinhaltet. Zudem hat sich der in Preetz im Kieler Umland geborene Trainer in Kiel und Bremen als Spielerentwickler profiliert - und weist damit eine Primärtugend eines RB-Trainers auf. Werners erste Auftritte in Leipzig waren überzeugend, der neue Coach gab sich zwar norddeutsch unaufgeregt, aber gleichermaßen auch nahbar, eloquent und selbstbewusst. Seine neue Aufgabe wird indes eine Herausforderung. Er soll den Umbruch im Kader moderieren und ein neues Team bauen, aber RB auch zurück ins internationale Geschäft führen; möglichst in die Champions League.

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Partire all'attacco

Con Jürgen Klopp e il nuovo allenatore Ole Werner, il Lipsia vuole tornare alle proprie origini. E, se possibile, in Champions League.

Attività, intensità, pressing: 
tutto deve tornare a essere tipico.

Andreas Hunzinger 
Kicker

Quando Jürgen Klopp nel gennaio 2025 ha assunto la carica di nuovo Head of Global Soccer del gruppo Red Bull, probabilmente non immaginava che in estate avrebbe dovuto occuparsi del suo Lipsia come un caso difficile. Ma l'ex allenatore del Liverpool, e prima del Mainz e del Borussia Dortmund, ora, insieme con i responsabili del club come il direttore sportivo Marcel Schäfer, dovrà gestire il grande cambiamento, dopo che il Lipsia per la prima volta dal 2016/17 affronta una stagione in cui non parteciperà alle coppe europee. In precedenza, la qualificazione per le competizioni internazionali era sempre stata ottenuta sin dalla promozione in Bundesliga nel 2016.

Negli ultimi anni, i sassoni hanno gradualmente perso la rotta, non tanto per decisioni sbagliate, quanto piuttosto in modo subdolo. Soprattutto nella scorsa stagione, ha offerto solo una versione rudimentale del calcio che un tempo lo aveva contraddistinto e con cui aveva spiazzato la Bundesliga. Inoltre, la rosa non sembrava più ottimamente bilanciata, né per le caratteristiche dei giocatori né per talento. Inoltre, la squadra non si è dimostrata all'altezza in termini di resistenza e nell'ultimo sprint è apparsa sempre più fragile. Alla fine si è classificata al 7° posto, il peggior piazzamento della sua storia in prima divisione.

Klopp stesso non vede nulla di drammatico nell'attuale situazione sportiva della squadra di punta del gruppo Brausekonzern. Il responsabile globale del calcio considera un calo come quello della scorsa stagione «relativamente normale nella costruzione di una squadra di calcio - anche altre squadre ce l'hanno». E, continua il 58enne, «in un calo del genere c'è sempre anche un'opportunità». 

L'opportunità di rinnovamento è piuttosto quella di tornare alle virtù che hanno contraddistinto l'RBL negli anni della sua ascesa sportiva sotto la guida tecnica di Ralf Rangnick e nei periodi migliori in Bundesliga (due vittorie in Coppa di Germania): calcio propositivo alla massima intensità, pressing alto e rapidi cambi di gioco. Il calcio del Lipsia nel 2025 dovrà inoltre prevedere una strategia contro le difese schierate, quando gli avversari lasceranno il possesso palla al Lipsia. Dal punto di vista tattico, in futuro giocherà principalmente con un 4-3-3 (o un 4-2-3-1 flessibile), senza che questo sia scolpito nella pietra, come si dice.

Ma non è solo dal punto di vista dei contenuti che un nuovo, antico spirito sta tornando a Cottaweg. Anche la struttura della rosa dovrà essere riallineata in modo più chiaro a ciò che l'RBL si è prefissato: ovvero ingaggiare principalmente giocatori sotto i 23 anni che abbiano un grande potenziale e che possano creare per il club un valore aggiunto dal punto di vista sia sportivo, sia economico. Con i nuovi acquisti Ezechiel Banzuzi (20), Max Finkgräfe (21), Yan Diomande (18), Andrija Maksimovic (18) e Johan Bakayoko (22), nonché Kosta Nedeljkovic (19), di nuovo in prestito dall'Aston Villa, questo principio è stato riportato in vita. I vertici del club sono consapevoli che il cambiamento richiederà tempo. 

Secondo l'amministratore delegato Schäfer, il riassetto della squadra «non potrà ovviamente avvenire nell'arco di un'estate». Tuttavia, i primi passi dovrebbero essere chiaramente visibili già nella nuova stagione. Ole Werner avrà il compito di attuare le preferenze di Klopp e della direzione sportiva e di moderare il cambiamento della rosa. Il nuovo allenatore rappresenta il calcio che al Lipsia si vuole rivedere e, sebbene i responsabili avessero inizialmente preso in considerazione altri candidati come Cesc Fàbregas o Oliver Glasner, Schäfer, Klopp e Co. sono convinti di aver trovato l'uomo giusto nella persona di Werner, un tipo affabile e disponibile.

E che deve però conciliare successi in classifica e riorganizzazione. Perché la parola d'ordine è partire all'attacco. “Ottenere subito il massimo sarebbe fantastico”, ha dichiarato Klopp a margine dell'inizio degli allenamenti il 14 luglio, parlando degli obiettivi per la nuova stagione. Ma nuova squadra o ritorno al DNA dell'RB, nel maggio 2026 il Lipsia dovrà tornare nelle competizioni internazionali. E, se possibile, qualificarsi di nuovo per la prossima Champions League. A Lipsia sono convinti che questo sia un obiettivo raggiungibile. Come ha affermato Marcel Schäfer durante la presentazione di Werner il 9 luglio: “Avremo una squadra molto forte”. 
ANDREAS HUNZINGER

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ALLENATORE 
OLE WERNER

Un nordico con il profilo giusto

Ole Werner (37) non è stata una soluzione spettacolare come nuovo allenatore del Lipsia. Tuttavia, considerandone il profilo, l'ex allenatore del Werder Brema e prima dell'Holstein Kiel sembra essere la soluzione giusta. All'RB sono comunque convinti che Werner abbia le carte in regola per riportare in carreggiata il club di punta del gruppo Red Bull, una società che dal punto di vista sportivo ha smarrito la rotta.

Werner è considerato un sostenitore di un calcio propsitivo, basato su un pressing alto e rapidi cambi di gioco, ma che include anche un'idea di possesso palla. Inoltre, l'allenatore nato a Preetz, nella periferia di Kiel, si è distinto sia all'Holstein Kiel sia al Werder Brema nel far crescere i giocatori, dimostrando così una delle qualità fondamentali per un allenatore dell'RB. Le prime apparizioni di Werner a Lipsia sono state convincenti: il nuovo allenatore si è mostrato calmo, come tipico dei tedeschi del nord, e al contempo accessibile, eloquente e sicuro di sé. Il suo nuovo incarico sarà comunque una sfida. Dovrà gestire il cambiamento nella rosa e costruire una nuova squadra, ma anche riportare l'RB nelle competizioni internazionali, possibilmente in Champions League.

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