Große Chancen, große Risiken


Trainer FRANKFURT Toppmöller fordert von seinem jungen Team, „abgezockter und schlauer“zu werden. Das Spiel der Eintracht in Gladbach ist die erste Lernprobe.

26 Sep 2025 - Frankfurter Allgemeine Zeitung
Von Peter Heß

So schnell geht es. Schon vor dem Heimspiel gegen Union Berlin war das Thema Bayern-Jagd vom Tisch. Doch nach dem 3:4 gegen die „Eisernen“ sehen manche die himmelhoch gelobte Frankfurter Eintracht bereits vor einer Saison in den Untiefen des Bundesliga-Mittelfeldes. Das Punktspiel an diesem Samstag im Borussen-Park (Anstoß 18.30 Uhr/Sky) gegen Mönchengladbach mag manchem als Kompassnadel dienen, wohin die Reise geht. Cheftrainer Dino Toppmöller weigert sich, die Auseinandersetzung als richtungsweisend anzusehen. Um eine Standortbestimmung gebeten, sagte er am Donnerstag bei einem Medientermin: „Ich habe keine Lust, nach dem vierten Spieltag ein Fazit zu ziehen und dann nach dem sechsten vielleicht noch einmal. Wir stehen da, wo wir sind.“

In der Meisterschaft nach zwei Siegen und zwei Niederlagen im Mittelfeld, in der Champions League nach einem 5:1 über Galatasaray an der Tabellenspitze. Es ist das Kennzeichen talentierter junger Mannschaften, dass sie kein einheitliches Leistungsbild abgeben, ihr Spiel birgt große Chancen und große Risiken, und manchmal geht es in die eine Richtung, manchmal in die andere. Das drückte auch Toppmöller bei seiner Analyse der Ereignisse der vergangenen Woche aus. „Es ist nicht immer alles erklärbar, manches hängt einfach auch mit dem Spielglück zusammen.“Gegen Union sei jeder Schuss des Gegners ein (Gegen-)Treffer gewesen, gegen Galatasaray sei sein Team leicht zu seinen Toren gekommen. „Wir schießen einen Freistoß von der Mittellinie, und der Ball fällt hinten rein.“

So einfach, wie es in diesen Sätzen klingt, macht es sich der Eintracht-Trainer in seiner Analyse natürlich nicht. „Wir machen zurzeit zu viele individuelle Fehler, aber wir werden nicht das letzte Mal von Naivität gesprochen haben. Gegen Union stand nun mal die jüngste Startelf (unter 24 Jahren) seit Jahrzehnten auf dem Platz. Das entspricht der Philosophie des Vereins. Aber mit der Jugendlichkeit geht fehlende Erfahrung einher.“Seine Forderung: „Wir müssen abgezockter und schlauer werden.“Trainieren lasse sich das nicht, der Fortschritt gehe nur über Anschauungsunterricht: „Zum Beispiel, wie clever das Leverkusen bei unserer 1:2Niederlage in Unterzahl gegen uns heruntergespielt hat.“

Beim 3:4 gegen Union entdeckte Toppmöller keine grundsätzliche taktische Schwäche seiner Mannschaft. Den Vorwurf, im Mittelfeld habe Durchzug geherrscht, die Berliner hätten zu leicht kontern können, ließ er nicht pauschal gelten. „Die Restverteidigung war nur vor dem vierten Gegentor schlecht.“Bei den Gegentreffern zum 0:2 und 1:3 seien genug Abwehrspieler da gewesen, „aber sie haben ihre Zweikämpfe nicht gewonnen“. Und beim ersten Gegentor bemängelte Toppmöller „vier Fehlpässe in fünf Sekunden“. Die Message aus dem 3:4 sei: „Wir müssen mit dem Ball sauberer sein und gegen den Ball schärfer im Zweikampf verteidigen.“

Genauso unglücklich wie seine Feldspieler war Torwart Kaua Santos beim 3:4 gegen Union – ohne einen individuellen Fehler begangen zu haben. „Die Leistung bei seinem Comeback ist nicht zu bewerten“, sagte Toppmöller. „Er hatte keinen Ball zu halten, und was auf sein Tor kam, war drin.“151 Tage nach seinem Kreuzbandriss gegen Tottenham hatte der 22 Jahre alte Brasilianer wieder in einem Pflichtspiel auf dem Platz gestanden. „Es war weit weg von einer Traum-Rückkehr, aber endlich kann ich wieder das tun, was ich am meisten liebe. Jetzt fühle ich mich stärker, vorbereitet und hungriger denn je, um zu gewinnen. Ich freue mich auf alles, was vor uns liegt“, sagte Kaua Santos nach dem Abpfiff.

Vor ihm liegt, dem Vorschusslorbeer gerecht zu werden, der um seine Stirn gelegt worden ist. Die Sportliche Leitung der Eintracht hat sich während seiner Verletzungspause auf den Brasilianer als Nummer 1 der Eintracht festgelegt. Kevin Trapp wurde das offen mitgeteilt, was zur (einvernehmlichen) Trennung führte. Auch Trapps Nachfolger Michael Zetterer wurde das bei dessen Verpflichtung kommuniziert. „Es wurden intern Sachen besprochen, dabei bleibt es auch. Es gibt nichts, was ich verraten kann oder will“, weigerte sich Zetterer, Einzelheiten zu nennen. Doch Eintracht-Trainer Toppmöller legte öffentlich dar: „Wir wissen um Kauas enormes Potential. Es war schon bei Zettis Wechsel die klare Kommunikation, dass wir mit Kaua als Nummer 1 planen. Es ging nur um den genauen Zeitpunkt.“Der war gegen Union gekommen, nachdem Zetterer gegen Galatasaray noch sein Champions-League-Debüt geben durfte.

Einen Freifahrtschein hat Kaua Santos nicht. Das Leistungsprinzip ist nicht abgeschafft, wenngleich die wirtschaftliche Perspektive zählt. Der Brasilianer gilt als großes Talent, auch während der Verletzungspause wurden ihm lukrative Offerten unterbreitet, die er im Einklang mit der Eintracht jedoch ablehnte, da die erhofften 50 bis 60 Millionen Euro Ablöse noch lange nicht auf dem Markt erzielbar sind. Dazu müsste Kaua Santos eine ganze Saison auf hohem Niveau durchspielen. Dafür ebnet ihm die Eintracht den Weg, aber wenn er dennoch stolpert, steht Zetterer bereit. Der frühere Bremer formulierte es gegenüber dem „Kicker“so: „Ich bin nicht hergekommen, weil mir gesagt wurde, dass ich in dieser Saison kein Spiel machen werde.“Die Auseinandersetzung gegen Borussia Mönchengladbach wird für Kaua Santos und die Eintracht keine für die Saison entscheidende Bedeutung haben. Aber ein erfolgreicher Auftritt würde einiges erleichtern.

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Grandi opportunità, grandi rischi

L'allenatore del FRANCOFORTE, Toppmöller, chiede alla sua giovane squadra di diventare "più aggressiva e più intelligente". La partita dell'Eintracht contro il 'Gladbach è il primo banco di prova.

26 settembre 2025
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Di Peter Hess

Tutto accade così in fretta. Anche prima della partita casalinga contro l'Union Berlino, l'idea di inseguire il Bayern era fuori discussione. Ma dopo la sconfitta per 3-4 contro gli Eisernen, alcuni vedono l'Eintracht Francoforte, tanto elogiato, nelle retrovie del classe media della Bundesliga una stagione fa. La partita di campionato di sabato prossimo contro il Mönchengladbach al Borussia Park (calcio d'inizio ore 18:30/Sky) potrebbe servire da bussola per alcuni su come stanno andando le cose. L'allenatore Dino Toppmöller si rifiuta di considerare l'incontro come una conclusione definitiva. Invitato a valutare la situazione attuale, ha dichiarato in conferenza stampa giovedì: "Non mi va di trarre conclusioni dopo la quarta giornata, e poi forse di nuovo dopo la sesta. Siamo dove siamo".

In campionato, sono a metà classifica dopo due vittorie e due sconfitte, e in Champions League sono in testa alla classifica dopo la vittoria (in rimonta, ndr) per 5-1 sul Galatasaray. È il segno distintivo delle giovani squadre di talento non offrire prestazioni con continuità; il loro gioco comporta grandi opportunità e grossi rischi, e a volte va in una direzione, a volte nell'altra. Toppmöller lo ha espresso anche nella sua analisi degli eventi della scorsa settimana. "Non sempre è possibile spiegare tutto; alcune cose dipendono semplicemente dalla fortuna". Contro l'Union, ogni tiro avversario è stato un gol (contro), mentre contro il Galatasaray, la sua squadra ha segnato facilmente. "Abbiamo battuto una punizione da metà campo e la palla è finita dietro".

Naturalmente, l'allenatore dell'Eintracht non semplifica la situazione come queste frasi fanno sembrare nella sua analisi. "Stiamo commettendo troppi errori individuali in questo momento, ma non sarà l'ultima volta che parliamo di ingenuità. Contro l'Union, è sceso in campo l'undici titolare più giovane (under 24) degli ultimi decenni. Questo è in linea con la filosofia del club. Ma con la gioventù arriva anche la mancanza di esperienza". La sua richiesta: "Dobbiamo diventare più astuti e intelligenti". Questo non si può allenare; il progresso può arrivare solo attraverso lezioni pratiche: "Ad esempio, con quanta intelligenza il Leverkusen ha minimizzato la nostra sconfitta per 2-1 quando era in inferiorità numerica".

Nella sconfitta per 3-4 contro l'Union, Toppmöller non ha riscontrato alcuna debolezza tattica fondamentale nella sua squadra. Non ha accettato l'accusa di mancanza di inserimenti a centrocampo e di una facilità eccessiva nel concedere il contropiede alla squadra di Berlino. "Il resto della difesa è sbagliato solo sul quarto gol". Ha aggiunto che c'erano abbastanza difensori per i gol dello 0-2 e dell'1-3, "ma non hanno vinto i loro duelli". E dopo il primo gol subìto, Toppmöller ha criticato i «quattro passaggi sbagliati in cinque secondi». Il messaggio che si può trarre dal 3:4 è: «Dobbiamo essere più precisi con la palla e più aggressivi nella difesa contro gli avversari».

Il portiere Kaua Santos era altrettanto scontento dei suoi giocatori di movimento nella sconfitta per 3-4 contro l'Union, senza aver commesso neppure un errore individuale. "La sua prestazione nella rimonta è stata impagabile", ha detto Toppmöller. "Non ha avuto neanche un pallone da parare, e qualsiasi palla gli arrivasse è entrata". 151 giorni dopo la rottura del legamento crociato, contro il Tottenham (0-1 in casa il 17 aprile 2025, ritorno dei quarti di Europa League dopo l'1-1 dell'andata, ndr), il 22enne brasiliano è tornato in campo per una partita ufficiale. "È stato tutt'altro che un ritorno da sogno, ma finalmente posso fare di nuovo ciò che amo di più. Ora mi sento più forte, preparato e più affamato che mai di vincere. Non vedo l'ora di tutto ciò che mi aspetta", ha detto Kaua Santos dopo il fischio finale.

Ora deve essere all'altezza degli elogi prematuri che gli sono stati tributati. Durante la pausa per infortunio, la dirigenza sportiva dell'Eintracht ha scelto il brasiliano come numero 1 dell'Eintracht. La decisione è stata comunicata apertamente a Kevin Trapp, il che ha portato alla separazione (consensuale). Anche il successore di Trapp, Michael Zetterer, ne è stato informato al momento della sua nomina. "Le cose sono state discusse internamente, e così rimarrà. Non c'è nulla che io possa o voglia rivelare", ha dichiarato Zetterer, rifiutandosi di fornire dettagli. Ma l'allenatore dell'Eintracht, Toppmöller, ha reso pubblica la notizia: "Sappiamo dell'enorme potenziale di Kaua. Era già chiaro al momento dell'arrivo di Zetterer che avevamo in programma di affidare a Kaua il ruolo di numero 1. Era solo una questione di tempi". Questo è avvenuto contro l'Union, dopo che Zetterer aveva esordito in Champions League contro il Galatasaray.

Kaua Santos non ha via libera. Il principio della prestazione non è stato abolito, anche se la prospettiva finanziaria conta. Il brasiliano è considerato un grande talento e, anche durante la pausa per infortunio, gli sono state presentate offerte allettanti, che ha rifiutato in accordo con l'Eintracht Francoforte, poiché la cifra sperata per la sua cessione, tra i 50 e i 60 milioni di euro, è tutt'altro che raggiungibile sul mercato. Per riuscirci, Kaua Santos dovrebbe giocare un'intera stagione ad alto livello. L'Eintracht Francoforte gli sta spianando la strada, ma se dovesse inciampare, Zetterer è pronto a subentrare. L'ex portiere del Werder Brema l'ha detto a Kicker: "Non sono venuto qui perché mi è stato detto che non avrei giocato questa stagione". La partita contro il Borussia Mönchengladbach non sarà decisiva per la stagione né per Kaua Santos né per l'Eintracht Francoforte. Ma una prestazione positiva renderebbe le cose molto più facili.

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