Doppelte Reifeprüfung
Foto: EibnerTorgefährlich im Hinspiel:
Heidenheims Jan Schöppner mit Vfb-kapitän Atakan Karazor (re.).
Doppelte Reifeprüfung
25 Apr 2025 - Heidenheimer Zeitung
Von Carlos Ubina
mit dpa
Beim VFB Stuttgart hat es zuletzt mehrmals an Spielern gefehlt, die dem Team auf dem Platz in kritischen Phasen Halt geben. Nun kommt der 1. FC Heidenheim, für den viel auf dem Spiel steht.
Er gestikuliert, er ordnet die Reihen, er spricht viel. Wie ein Stratege wirkt Vfbmittelfeldspieler Atalam Karazor. Nur: Zuletzt war es mehr Schein als Sein, wenn es darum ging, der Mannschaft in kritischen Phasen Halt und Orientierung zu geben. Denn der Einfluss des Kapitäns aufs Stuttgarter Spiel schwindet. Zum einen, weil Karazor nicht mehr so stark wie im Jahr davor auftritt. Zum anderen, weil einer allein es nicht richten kann und der Bundesligist wieder eine stabile Mittelachse bräuchte.
Aus der Führungsschwäche ergibt sich nun die Frage, wer beim VFB im Saisonendspurt vorangehen soll. Sportlich zählt vor dem Heimspiel an diesem Freitag (20.30 UHR/DAZN) gegen den 1. FC Heidenheim noch immer jeder Punkt – wie umgekehrt auch für die abstiegsgefährdeten Ostalb-kicker. „Für Heidenheim ist es schon fast ein Alles-odernichts-spiel. Wir dürfen uns also auf Existenzkampf einstellen und müssen bereit sein, die Physis dieses Spiels anzunehmen“, sagt der Sportvorstand Fabian Wohlgemuth, „aber auch wir gehen ganz gewiss nicht völlig Druck befreit in dieses Match.“
Führungsspieler gesucht
Der VFB kämpft mit den eigenen Ansprüchen, da die Rückrunde mit Blick auf die Resultate enttäuschend verläuft. Und noch immer ist es ein ausgeprägt deutscher Fußballreflex, nach einem Führungsspieler zu rufen, wenn es nicht passt. In anderen Situationen sind diese Persönlichkeiten mit der Fähigkeit, eine Partie an sich zu reißen, auch nicht so dringend gefordert. Sie schnauzten die Mitspieler an, und sie grätschen mit Sendungsbewusstsein auch Gegner ab – um ein Signal zu setzen.
Doch heute ist Fußball ein flaches Hierarchiegebilde, in dem gleich mehrere Spieler Verantwortung tragen – und nicht alle anderen nur auf das Kommando eines Leitwolfs hören. Siehe VFB. In der sensationellen Vorsaison waren Waldemar Anton und Serhou Guirassy umringt von Profis, die sich nach oben dribbelten und passten. Alles schien leicht im Gefüge mit den nach außen stillen, aber nach innen klaren Leadern.
Abwehrchef und Torjäger bildeten das Machtzentrum mit Danaxel Zagadou (seit Langem verletzt) sowie den aufstrebenden Atakan Karazor, Angelo Stiller und Alexander Nübel. Nun muss man in Stuttgart nach dem Weggang von Anton und Guirassy feststellen, dass der im letzten Sommer entstandene Freiraum nicht adäquat durch neue Seniorchefs besetzt wurde. Weder laut noch leise. Trotz monatelanger Geduld.
Karazor, der seit Rundenbeginn die Kapitänsbinde trägt, gehört zweifellos zu den weiß-roten Führungskräften. Als langjähriger Stammspieler, als Bindeglied zwischen Team und Trainer, als Integrationsfigur im Kader. Fußballerisch erinnert er jedoch an den Karazor vor der Vizemeisterschaft. Allerdings ist der Defensivspezialist nicht allein. Viele Vfb-stars laufen (oder liefen) ihrer Form hinterher. Dabei definiert sich Führung zunächst über Leistung. Es braucht besondere Qualität oder Professionalität für den Sonderstatus als Leitfigur. Vereinfacht ausgedrückt: Entweder ist man schlichtweg besser als die anderen, oder man bringt mehr Engagement und Ehrgeiz als der Normalprofi ein, um erfolgreich zu sein.
Das Übernehmen der Kapitänsbinde als Stellvertreter reicht nicht, wie sich bei Nationalstürmer Deniz Undav zeigt. Der Publikumsliebling hat nach Wochen auf der Ersatzbank zuletzt wieder von Anfang an gespielt – und beim 4:4 bei Union Berlin getroffen. Hinterher meinte er, dass die Misere in der Öffentlichkeit an ihm festgemacht wurde. Was jedoch nicht zutrifft und zu dem Thema führt, ob die Lage realistisch eingeschätzt wird. Einige Vfb-profis wähnen sich besser als der elfte Tabellenplatz. Sie erheben auch hohe Ansprüche. Weil sie zu Nationalspielern und damit in der Gehaltskategorie nach ganz oben aufgestiegen sind. Wie Stiller, der Denker und Lenker im Mittelfeld. Als kühler Kopf der Mannschaft in heißen Abschnitten dient er aber noch nicht immer. Wie Nübel, der zum Nationaltorwart gereift ist, beim VFB aber selten Position bezieht und nicht immer eine gute Figur abgibt.
Da gibt es weiteres Entwicklungspotenzial, welches das Trainerteam heben sollte. Bisher haben es Sebastian Hoeneß und Co. vor allem geschafft, aus Talenten neue Spitzenkräfte zu machen (zuletzt Nick Woltemade). Bisher ist es jedoch nicht gelungen, aus diesen Spitzenkräften ein dauerhaftes Topteam mit einer Führungsebene zu formen, die den Laden zusammenhält. Die vielen verspielten Führungen sind hier ebenso anzumerken wie die zahlreich verschenkten Punkte und die schwache Heimbilanz.
Frank Schmidt: Echtes Derby
Insgesamt hat der VFB die Selbstverständlichkeit des Siegens verloren. „Es geht für uns darum, das hohe Investment, das wir so oft in unsere Spiele einbringen, nach 90 Minuten auch im Ergebnis wiederzufinden. In diesem Punkt rangieren wir momentan hinter unseren Erwartungen. Natürlich haben wir den Anspruch, hier besser zu werden“, sagt Wohlgemuth – mit Blick auf Heidenheim und die Partien danach.
Anders als in den Jahren zuvor fühlt sich das Duell mit den Stuttgartern für Fch-trainer vom Frank Schmidt diesmal tatsächlich wie ein echtes „Derby“an. „Nachbarschaftsduell ist mir zu wenig“, sagte der 51-jährige Coach mit Blick auf die Bedeutung der Partie für beide Klubs. Seine Heidenheimer kämpfen darum, bis zum Ende der Saison auf jeden Fall den Relegationsplatz 16 zu verteidigen. In der Hinrunde, am 15. Dezember, hatte der VFB beim 1. FC Heidenheim mit 3:1 (2:1) klar gewonnen.
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Nübel hütet auch nächste Saison das Tor
Der vom FC BAyern ausgeliehene Torwart Alexander Nübel, 28, ist beim VFB auch für nächste Saison fest eingeplant. „Ich habe keine Signale empfangen, dass es eine Änderung geben soll“, sagte Vorstandschef Alexander Wehrle. „Wir freuen uns, dass er weiter für uns spielen wird.“Nübel sei „ein ganz wichtiger Faktor“fürs Team, „er strahlt eine tolle Ruhe und Stabilität aus, ist auch ein toller Typ“. Er besitzt in München einen Vertrag bis 2029. Er war zwei Jahre lang an die AS Monaco ausgeliehen, seit 2023 spielt er für den VFB.
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Foto: Eibner - Il pericolo del gol all'andata:
Jan Schöppner dell'Heidenheim con il capitano dello Stoccarda, Atakan Karazor (a destra).
Doppia prova di maturità
25 aprile 2025 - Heidenheimer Zeitung
Di Carlos Ubina
con dpa
Lo Stoccarda è stato recentemente a corto di giocatori in grado di dare stabilità alla squadra in campo nelle fasi critiche. Ora affronta l'Heidenheim, per il quale la posta in gioco è alta.
Gesticola, organizza i ranghi, parla molto. Il centrocampista dello Stoccarda Atalam Karazor sembra uno stratega. Tuttavia, negli ultimi tempi è stato più finzione che realtà quando si trattava di dare alla squadra stabilità e direzione nelle fasi critiche. L'influenza del capitano sul gioco dello Stoccarda sta diminuendo. Da un lato, perché Karazor non è più forte come la stagione precedente. Dall'altro, perché un uomo da solo non può risolvere i problemi e il club avrebbe bisogno di una mediana stabile.
Questa debolezza nella leadership solleva la questione di chi dovrebbe guidare lo Stoccarda nel finale di stagione. In termini sportivi, ogni punto è ancora importante in vista della partita casalinga di venerdì prossimo (20:30/DAZN) contro l'Heidenheim - e viceversa per i calciatori dell'Ostalb (uno dei circondari dello Stato tedesco del Baden-Württemberg), in pericolo di retrocessione. “Per l'Heidenheim è quasi una partita da non sbagliare. Possiamo quindi prepararci a una lotta per la sopravvivenza e dobbiamo essere pronti ad affrontare la fisicità di questa partita”, afferma il direttore sportivo Fabian Wohlgemuth, "ma di certo non andremo a questa partita del tutto privi di pressione".
Cercasi giocatori di spicco
Lo Stoccarda sta lottando per soddisfare le proprie aspettative, visto che la seconda metà della stagione è stata deludente in termini di risultati. E il richiamo a un leader quando le cose non vanno bene è ancora un riflesso del calcio tedesco. In altre situazioni, queste personalità con la capacità di prendere il controllo di una partita non sono così urgenti. I calciatori tedeschi erano in grado di sgridare i loro compagni di squadra e di sottomettere gli avversari con un senso di missione: lanciare un segnale.
Oggi, però, il calcio è una struttura gerarchica piatta, in cui diversi giocatori sono responsabili allo stesso tempo e non tutti gli altri si limitano ad ascoltare il comando di un leader. Vedi lo Stoccarda. Nel suo sensazionale precampionato, Waldemar Anton e Serhou Guirassy erano circondati da compagni che dribblavano e passavano per arrivare in alto. Tutto sembrava facile nella struttura con i leader che erano silenziosi all'esterno e chiari all'interno.
Il boss della difesa e il capocannoniere formavano il centro del potere con Danaxel Zagadou (a lungo infortunato) e gli emergenti Atakan Karazor, Angelo Stiller e Alexander Nübel. Ora, dopo la cessione di Anton e Guirassy, lo Stoccarda si è reso conto che il vuoto creato la scorsa estate non è stato adeguatamente riempito da nuovi giocatori d'esperienza. Né a voce alta né in silenzio. Nonostante mesi di pazienza.
Karazor, che indossa la fascia di capitano dall'inizio della stagione, è uno dei leader biancorossi. Come titolare di lungo corso, come anello di congiunzione tra squadra e allenatore, come figura di integrazione nella squadra. In termini calcistici, tuttavia, ricorda il Karazor pre-secondo posto in classifica. Tuttavia, lo specialista difensivo non è solo. Molte stelle dello Stoccarda sono (o sono state) in ritardo di forma. La leadership è inizialmente definita dalle prestazioni. Per ottenere uno status speciale di leader sono necessarie qualità o professionalità particolari. Per dirla in parole povere: o si è semplicemente più forti degli altri, o si portano in sé più impegno e ambizione rispetto a un normale professionista per vincere.
Indossare la fascia di capitano come vice non è sufficiente, come ha dimostrato l'attaccante della nazionale Deniz Undav. Dopo settimane di panchina, il beniamino del pubblico è tornato titolare e ha segnato nel pareggio per 4-4 in casa dell'Union Berlin. In seguito, ha dichiarato che la crisi è stata pubblicamente imputata a lui. Tuttavia, non questo è il caso e porta a chiedersi se la situazione sia stata valutata in modo realistico. Alcuni giocatori ritengono che lo Stoccarda valga più dell'undicesimo posto in classifica. Hanno anche grandi aspettative. Perché sono diventati nazionali e dunque sono saliti ai vertici della scala retributiva. Come Stiller, cervello e leader del centrocampo. Tuttavia, non è sempre lui a fungere da testa fredda della squadra nei momenti caldi. Come Nübel, che è maturato come portiere di livello internazionale, ma che raramente prende posizione nello Stoccarda e non sempre fa una bella figura.
C'è un ulteriore potenziale di sviluppo che lo staff tecnico dovrebbe sfruttare. Finora, Sebastian Hoeneß e Co. sono riusciti a trasformare i giocatori di talento in talenti di alto livello (più recentemente Nick Woltemade). Finora, però, non sono riusciti a trasformare questi talenti in una squadra di alto livello, con un livello di gestione che tenga insieme tutto. Le tante occasioni sprecate sono degne di nota, così come i numerosi punti regalati e il pessimo record casalingo.
Frank Schmidt: un vero derby
Nel complesso, lo Stoccarda ha perso la naturalezza della vittoria. “Per noi si tratta di riconoscere l'alto livello di investimento che spesso portiamo in campo per 90 minuti. Da questo punto di vista, attualmente siamo al di sotto delle nostre aspettative. Naturalmente abbiamo l'ambizione di migliorare”, afferma Wohlgemuth, in vista dell'Heidenheim e delle partite successive.
A differenza degli anni precedenti, questa volta lo scontro con lo Stoccarda sembra un “derby” per Frank Schmidt, allenatore dell'Heidenheim. “Il duello di quartiere non basta per me”, ha detto il 51enne, riferendosi all'importanza della partita per entrambi i club. Il suo Heidenheim sta lottando per difendere a tutti i costi il 16° posto in classifica fino alla fine della stagione. All'andata, il 15 dicembre, lo Stoccarda ha vinto 3:1 (2:1) contro l'Heidenheim.
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Nübel continuerà difenderà la porta dello Stoccarda anche nella prossima stagione
Il portiere Alexander Nübel, 28 anni, in prestito dal Bayern, sarà un punto fermo dello Stoccarda anche nella prossima stagione. “Non ho ricevuto alcun segnale di cambiamento”, ha dichiarato l'amministratore delegato del club svevo, Alexander Wehrle. Nübel è “un fattore molto importante” per la squadra, “emana grande calma e stabilità ed è anche un ragazzo fantastico”. Ha un contratto con il Bayern Monaco fino al 2029, è stato in prestito al Monaco per due stagioni e gioca nello Stoccarda dal 2023.
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