„Wollen alle zeigen, dass wir es können“


Foto: Johannes GrafFabian Rieder schenkte auf dem Augsburger Christkindlesmarkt Glühwein für einen guten Zweck aus.

Zwischen Transfers und Trainerwechsel: Veränderungen prägen die jüngere Vergangenheit von Fabian Rieder. Vor den besinnlichen Tagen in der Schweizer Heimat warten auf ihn und den FC Augsburg bedeutende Spiele.

13 Dec 2025 - Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Von Johannes Graf

Auf eine Sache wird Fabian Rieder in diesem Winter erneut verzichten müssen: das Skifahren. Ehe er den Karriereweg eines Berufsfußballers einschlug, ging der Schweizer dem Schwingen auf zwei Brettern leidenschaftlich nach. Jetzt ist dem 23-Jährigen das Risiko zu hoch. Würde er sich schwer verletzen, hätte das weitreichende Folgen. Für ihn persönlich, aber auch für seinen Arbeitgeber. Rieder wird die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr also nicht Hänge hinabstürzen, sondern es bedeutend ruhiger angehen lassen. Erzählt der Offensivspieler des FC Augsburg davon, nach Hause zu kommen und dort mit der Familie und Freunden Zeit zu verbringen, leuchten seine Augen. „Ich freue mich immer riesig, wenn ich alle besuchen kann.“ 

Mal zur Ruhe kommen, andere Gedanken verfolgen, reflektieren. Zeit dafür hatte er zuletzt wenig. Erst der Transfer zum FCA, dann die erfolgreiche Wm-qualifikation, jetzt die turbulenten Tage rund um die Entlassung von Sandro Wagner. Dazwischen sportliche Hochs und Tiefs. Das diesjährige Weihnachten in Bern wird wohl etwas Besonderes werden, dient nicht nur als kurze Unterbrechung der Saison.

Rieders Schwester mit ihrer Familie wird da sein, seine Mutter, sein Stiefvater und seine Großmutter. Auch mit der Familie seiner Freundin wird gefeiert. Er lacht, ehe er erzählt, die ersten Tage würde er vor allem mit Essen verbringen. Und wie sollte es anders sein: Bei Rieders wird traditionell Käsiges gegessen, entweder Raclette oder Fondue. Einen Vorgeschmack auf Weihnachten erlebte er unter der Woche auf dem Augsburger Christkindlesmarkt. Für einen guten Zweck schenkte er mit Teamkollege Cedric Zesiger an der Almhütte Glühwein und Punsch aus.

Seine Wurzeln in der Schweiz sind dem Profisportler wichtig. Zugleich hofft er, in Augsburg eine zweite Heimat zu finden. „Ich möchte jetzt auch mal länger bei einem Klub bleiben“, sagt er, nachdem Standortwechsel die vergangenen Jahre prägten. Seinen Heimatklub Young Boys Bern hatte er im Sommer 2023 verlassen, es folgten der Transfer zu Stade Rennes und die Leihe zum VFB Stuttgart, ehe er beim FCA landete. Dort läuft sein Vertrag bis Ende Juni 2030. „Mein Ziel ist es, mit Augsburg etwas Cooles zu erreichen. Auf das freue ich mich in den nächsten Jahren“, betont er. Noch suchen der FCA und Rieder nach Konstanz. Weil diese in Leistungen und Ergebnissen fehlte, musste Trainer Sandro Wagner gehen. Der ehemalige Coach hatte sich im Sommer vehement für Rieders Verpflichtung eingesetzt, war ein großer Fürsprecher.

Wagners Aus betrachtet Rieder dennoch nüchtern, als Teil des Business, ohne dabei die menschliche Seite auszublenden. „Es ist natürlich schade, weil ich mit Sandro Wagner einen sehr guten Austausch hatte – auch schon im Vorfeld, bevor ich nach Augsburg gewechselt bin.“Dennoch hätte er seine Entscheidung nie an eine einzelne Person geknüpft, schiebt er hinterher. „Ich habe mich nicht nur wegen Sandro für den FC Augsburg entschieden, sondern für den Verein an sich, für das ganze

Konstrukt und die Pläne, die die Verantwortlichen haben.“Rieder ist überzeugt, dass der eingeschlagene Weg mit jungen Spielern und einer attraktiven Spielweise fortgesetzt wird. „Ich fühle mich weiterhin unglaublich wohl und glaube, dass der Weg weitergeht – mit mir, aber auch mit uns als Verein.“

Den Trainerwechsel sieht er auch als Auftrag an die Mannschaft, Verantwortung zu übernehmen. Gerade in solchen Phasen, sagt Rieder, rückt ein Team noch enger zusammen. „Ich glaube, jeder Spieler sagt sich, wenn er nicht gut performt hat: ‚Vielleicht bin ich auch irgendwo schuld‘.“Dann wolle man zeigen, dass es nicht nur am Trainer liegt. „Wir wollen alle zeigen, dass wir es können.“Beim 2:0-Erfolg gegen Bayer Leverkusen ist dies gelungen, im Spiel bei Eintracht Frankfurt (Samstag, 15.30 Uhr, Sky) möchte man anknüpfen. Zum Jahresausklang gastiert Werder Bremen in Augsburg.

Bislang sind dem FCA keine zwei Ligasiege in Folge gelungen. Rieder betont daher die Bedeutung der nächsten Begegnungen. Den Erfolg gegen Leverkusen sieht er dabei als Initialzündung: „Jetzt müssen wir noch härter an uns arbeiten. Weil es nie einfach ist, zweimal hintereinander zu gewinnen – vor allem nicht in der Bundesliga.“Rieder zeigt Respekt vor Frankfurt, zugleich ist Zuversicht zurückgekehrt. „Wir haben keine Angst und haben Qualität. Das haben wir gegen Leverkusen gezeigt – und das wollen wir jetzt erneut zeigen.“

Übergangstrainer Manuel Baum hat das System angepasst, gepresst wird der Gegner erst im Mittelfeld. Grundlegend hätte sich seine Rolle dadurch aber kaum verändert, erzählt Rieder. Weder auf noch neben dem Platz. Allgemein sei er vielseitig. „Ich kann gut umschalten, gut verteidigen und kann mit dem Ball auch etwas Kluges anfangen. Ich möchte weiter für das Team da sein und eine wichtige Rolle in der Kabine, aber auch auf dem Platz übernehmen.“

Der Spieler geht davon aus, dass das unter dem neuen Trainer so bleiben wird. Er sei niemand, der sich zu viele Gedanken macht, was in vier Wochen passiert. „Es wird sich zeigen, wie es kommt. Da gehe ich gelassen rein.“Vorher freut er sich vor allem auf eines: Weihnachten mit seiner Familie.

***

Foto: Johannes Graf Fabian Rieder ha servito vin brulé 
per una buona causa al mercatino di Natale di Augusta.

“Vogliamo dimostrare a tutti che ce possiamo farcela”

Tra trasferimenti e cambi di allenatore: i cambiamenti caratterizzano il recente passato di Fabian Rieder. Prima dei giorni di riflessione nella sua Svizzera, lui e l'Augsburg hanno davanti partite importanti.

13 dicembre 2025 - Augsburger Allgemeine (edizione città)
di Johannes Graf

C'è una cosa a cui Fabian Rieder dovrà rinunciare anche quest'inverno: lo sci. Prima di intraprendere la carriera di calciatore professionista, lo svizzero era un appassionato praticante di sci. Ora, però, il rischio è troppo alto per il 23enne. Se dovesse subire un grave infortunio, le conseguenze sarebbero di vasta portata. Per lui, ma anche per il suo datore di lavoro. Rieder non trascorrerà quindi i giorni tra Natale e Capodanno sfrecciando sulle piste, ma se la prenderà comoda. Quando l'attaccante dell'Augsburg racconta di tornare a casa per trascorrere del tempo con la famiglia e gli amici, i suoi occhi si illuminano. “Sono sempre felicissimo quando posso andare a trovare tutti”. 

Rilassarsi, dedicarsi ad altri pensieri, riflettere. Ultimamente ha avuto poco tempo per farlo. Prima il trasferimento all'Augsburg, poi la qualificazione ai Mondiali, ora i giorni turbolenti legati all'esonero di Sandro Wagner. Nel mezzo, alti e bassi sportivi. Il Natale di quest'anno a Berna sarà speciale, non solo perché segna una breve pausa nella stagione.

Ci saranno la sorella di Rieder con la sua famiglia, sua madre, il suo patrigno e sua nonna. Si festeggerà anche con la famiglia della sua ragazza. Ride prima di raccontare che passerà i primi giorni soprattutto a mangiare. E come potrebbe essere altrimenti: da Rieder si mangiano tradizionalmente formaggio, raclette o fonduta. Durante la settimana ha avuto un assaggio del Natale al mercatino di Natale di Augusta. Per una buona causa, insieme con il compagno di squadra Cedric Zesiger ha offerto vin brulé e punch alla baita alpina.

Le sue radici in Svizzera sono importanti per lui. Allo stesso tempo spera di trovare una seconda patria ad Augusta. «Ora vorrei restare più a lungo in un club», afferma, dopo che negli ultimi anni ha spesso cambiato sede. Nell'estate del 2023 ha lasciato il suo club di origine, lo Young Boys di Berna, seguìto dal trasferimento allo Stade Rennes e dal prestito allo Stoccarda, prima di approdare all'Augsburg. Il suo contratto lì scadrà alla fine di giugno 2030. “Il mio obiettivo è quello di raggiungere qualcosa di bello con l'Augsburg. Non vedo l'ora che arrivino i prossimi anni”, sottolinea. Il club e Rieder sono ancora alla ricerca di continuità. A causa della mancanza di risultati e prestazioni, l'allenatore Sandro Wagner ha dovuto lasciare il club. L'ex allenatore si era impegnato con veemenza per l'ingaggio di Rieder durante l'estate, è un suo grande estimatore.

Rieder considera comunque la partenza di Wagner con lucidità, come parte del business, senza tralasciare il lato umano. “È un peccato, perché con Sandro Wagner avevo un ottimo rapporto, anche prima di trasferirmi all'Augsburg”. Tuttavia, aggiunge, non avrebbe mai legato la sua decisione a un'unica persona. “Non ho scelto l'Augsburg solo per Sandro, ma per la società in sé, per l'intera struttura e per i progetti dei dirigenti”. Rieder è convinto che la strada intrapresa con i giovani e uno stile di gioco attraente continuerà. “Mi sento ancora straordinariamente a mio agio e credo che il percorso continuerà, con me, ma anche con noi come società”.

Vede il cambio di allenatore anche come un invito alla squadra ad assumersi le proprie responsabilità. Proprio in fasi come questa, dice Rieder, una squadra si stringe ancora di più. “Credo che ogni giocatore, quando non ha giocato bene, si dica: ‘Forse anch'io ho delle colpe’.” Allora si vuole dimostrare che non è solo colpa dell'allenatore. “Vogliamo tutti dimostrare che possiamo farcela”. Ci sono riusciti battendo 2-0 il Bayer Leverkusen e vogliono continuare così nella partita contro l'Eintracht Francoforte (sabato, ore 15:30, Sky). Alla fine dell'anno, il Werder Brema sarà ospite ad Augusta.

Finora l'Augsburg non è riuscito a ottenere due vittorie consecutive in campionato. Rieder sottolinea quindi l'importanza delle prossime partite. Considera la vittoria contro il Leverkusen come una prima scintilla: “Ora dovremo lavorare ancora più duramente. Perché non è mai facile vincere due volte in fila, soprattutto in Bundesliga”. Rieder mostra rispetto per l'Eintracht Francoforte, ma allo stesso tempo è tornato fiducioso. “Non abbiamo paura e abbiamo qualità. Lo abbiamo dimostrato contro il Bayer Leverkusen e ora vogliamo dimostrarlo di nuovo”.

L'allenatore ad interim Manuel Baum ha modificato il sistema, pressando l'avversario solo a centrocampo. Tuttavia, secondo Rieder, questo non ha cambiato molto il suo ruolo, né in campo né fuori. In generale, lui è versatile. “Sono bravo a cambiare gioco, a difendere e a gestire la palla in modo intelligente. Voglio continuare a essere presente per la squadra e assumere un ruolo importante in campo e nello spogliatoio”.

L'attaccante presume che con il nuovo allenatore le cose rimarranno così. Non è uno che si preoccupa troppo di che cosa succederà tra quattro settimane. “Vedremo come andrà. Sono tranquillo al riguardo”. Prima di tutto, non vede l'ora che arrivi una cosa: il Natale con la sua famiglia.

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