Toppmöller in der Pflicht
Foto EPAIst gefordert: Dino Toppmöller
muss seiner Mannschaft Stabilität verleihen.
Im Verein wird gnädiger auf den Trainer geblickt als unter den Fans, die fehlende Stabilität hat Gründe. Doch vor dem Spiel gegen Augsburg ist klar: Sportvorstand Krösche erwartet Antworten von Dino Toppmöller.
13 Dec 2025 - Frankfurter Allgemeine Zeitung
Von Peter Heß
FRANKFURT - Es gibt Vereine in der FußballBundesliga, die sind ungeduldiger mit ihren Cheftrainern als Finanzmarkt-Neulinge mit ihren Aktien. Kaum dreht die Performance ins Negative, wird sich von der vermeintlichen Belastung getrennt. Die Frankfurter Eintracht gehört nicht zu diesen Klubs.
Dino Toppmöller ist nach Armin Veh, Niko Kovac, Adi Hütter und Oliver Glasner erst der fünfte hauptverantwortliche Trainer, den der hessische Traditionsklub in den vergangenen zehn Jahren bezahlt.
Das ist die geringste Fluktuation auf den Chefsesseln der ersten Klasse, wenn man die beiden Sonderfälle Heidenheim und Freiburg außen vorlässt, wo Frank Schmidt ununterbrochen den Posten besetzt und Christian Streich nach insgesamt zwölf Jahren im Sommer 2024 von Julian Schuster abgelöst worden ist. Nur so zum Vergleich: In Stuttgart, Köln und Wolfsburg wurden in der letzten Dekade 14 bis 16 Trainer eingestellt.
Dino Toppmöller darf davon ausgehen, dass die Sportliche Leitung der Eintracht auch bei ihm keine Entscheidung auf Grundlage einer Panikattacke treffen wird. Im Prinzip möchte der Klub mit seinem Cheftrainer weiterarbeiten. Aber sollten im Bundesliga-Heimspiel an diesem Samstag gegen den FC Augsburg (Anstoß 15.30 Uhr, Sky) wieder Auflösungserscheinungen in seiner Mannschaft zu beobachten sein, dann könnte das Prinzip doch recht schnell über den Haufen geworfen werden.
Der 35 Jahre Moselaner hat sich in den vergangenen zweieinhalb Jahren durch seine akribische Arbeit und seine Persönlichkeit innerhalb der Profiabteilung inklusive Führungsgilde eine deutlich größere Anerkennung erarbeitet als bei der Fanbasis. Ein gar nicht so kleiner Teil der Anhängerschaft wirft ihm Schwächen beim Coaching insbesondere bei Einwechslungen vor. „Wenn du erfolgreich sein willst, musst du es aushalten können, wenn Leute über dich sprechen. Das ist genau der Moment, wo du wachsen kannst“, sagte Toppmöller am Freitag. „Wir haben hier schon nachgewiesen, dass wir gemeinsam richtig gute Arbeit gemacht haben.“Dass Toppmöller jedes Detail richtig entschieden hat, behauptet niemand. Aber bei der Eintracht wird gnädiger darauf geblickt. Es ist stärker im Bewusstsein, dass Entscheidungen im Nachhinein leichter zu kritisieren sind als im Vorhinein zu treffen.
In dieser Woche erhielt Toppmöller einiges an Rückendeckung. Der immer noch einflussreiche ehemalige Aufsichtsratschef Wolfgang Steubing sieht im Gespräch mit der F.A.Z. vornehmlich die Spieler in einer Bringschuld und erwähnt den Einfluss der Sportlichen Leitung auf die Leistungsfähigkeit des Kaders. Abwehrspieler Arthur Theate lobte ausdrücklich die Kompetenz des Trainers in einem Interview mit der „Bild-Zeitung“. Sportvorstand Markus Krösche sprach Toppmöller öffentlich das Vertrauen aus und nahm intern die Mannschaft nach dem 0:6 in Leipzig in einer seiner seltenen Ansprachen in unmissverständlicher Schärfe in die Pflicht.
Es ist jedoch ein Punkt erreicht, an dem die Frage nach der Schuld Toppmöllers an der derzeitigen Situation nicht mehr zu ignorieren ist. Der Chef trägt die Verantwortung für die regelmäßigen Abstürze mit hohen Niederlagen, oder mit Gegentreffern in rascher Folge, die gute Ansätze im Spiel vollständig zerstören und Auswärtssiege wie das 6:4 in Mönchengladbach und das 4:3 in Köln verdunkeln. 29 Gegentore sind der schlechteste Wert aller 18 Bundesligavereine – und das als Teilnehmer an der Champions League.
Einerseits kann Toppmöller nichts dafür, wenn ein Collins in Leipzig vor dem 0:2 wie ein Fußball-Schüler den Weg zum Tor freimacht, wenn ein Koch den gegnerischen Stürmern mit missglückten Abwehrversuchen freie Schussbahn verschafft, ein Bahoya von einem Schüchternheitsanfall nach dem anderen gegenüber seinen Gegenspielern überfallen wird, ein Wahi selbst auf der Torlinie den Ball nicht über die Linie bugsieren kann und Torwart Zetterer durch seinen Strafraum irrt, als wäre sein Navi kaputt. Andererseits: Kann der Cheftrainer alles richtig machen, wenn so viele seiner Spieler außer Form oder so fehleranfällig sind?
Das wirklich Beunruhigende an der Eintracht-Malaise: Es gibt kein Grundniveau, auf das sich die Mannschaft verlässlich zurückziehen kann, wenn sie am Straucheln ist. In jeder Sekunde droht ein Aussetzer, der ins Verderben führt. Selbst in Barcelona, wo das Frankfurter Team am vergangenen Dienstag wirklich engagiert und konzentriert auftrat, führten zwei hohe Flanken auf den zweiten Pfosten in die 1:2-Niederlage, die vergleichsweise leicht zu verteidigen waren. Für die fehlende Stabilität gibt es Gründe: Die schon angesprochene Formschwäche einzelner, die Verletzungsserie von wichtigen Spielern wie Uzun, Larsson, Burkardt, Kristensen, Skhiri und Götze. Dann fehlt es dem Team offensichtlich an einem Leader, der den Laden zusammenhält, wenn die Fliehkräfte eines negativen Ereignisses im Spiel zu wirken beginnen. Es ist auch nicht zu leugnen, dass einige Profis geblendet waren von ihren Leistungen in der vergangenen Saison und jetzt erkennen, dass sie doch noch nicht reif für die Champions League sind. Die Begegnung mit der Realität lässt sie an sich zweifeln. Das alles jedoch erklärt nicht das Ausmaß der Problematik. Wie sie zu lösen ist? Von außen ist es nicht zu beurteilen, an welchen Stellschrauben Toppmöller drehen muss, um mehr Konstanz in die Mannschaft zu bringen. Sportvorstand Krösche jedoch erwartet von Toppmöller eine schlüssige Antwort. Sie ist die Grundlage für eine gemeinsame Zukunft – und der ein oder andere Sieg.
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Foto EPA - È chiamato all'azione: Dino Toppmöller
deve dare stabilità alla sua squadra.
Toppmöller ha il dovere di agire
All'interno della società l'allenatore è visto con più benevolenza rispetto a come lo vedono i tifosi, ma la mancanza di continuità ha le sue ragioni.
Tuttavia, prima della partita contro l'Augsburg è chiaro: il direttore sportivo Krösche si aspetta delle risposte da Dino Toppmöller.
13 dicembre 2025 - Frankfurter Allgemeine Zeitung
di Peter Heß
FRANCOFORTE - Ci sono club della Bundesliga che sono più impazienti con i loro allenatori che i neofiti dei mercati finanziari con le proprie azioni. Non appena le prestazioni diventano negative, ci si separa dal presunto peso. L'Eintracht Francoforte non è uno di questi club.
Dino Toppmöller è solo il quinto capoallenatore pagato dallo storico club dell'Assia negli ultimi dieci anni, dopo Armin Veh, Niko Kovač, Adi Hütter e Oliver Glasner.
Si tratta della minore fluttuazione tra i vertici della prima classe, se si escludono i due casi particolari di Heidenheim e Friburgo, dove Frank Schmidt ricopre ininterrottamente la carica e Christian Streich, dopo dodici anni complessivi, è stato sostituito nell'estate del 2024 con Julian Schuster. Solo a titolo di confronto: a Stoccarda, Colonia e Wolfsburg nell'ultimo decennio sono stati assunti dai 14 ai 16 allenatori.
Dino Toppmöller può stare tranquillo: anche nel suo caso, la dirigenza sportiva dell'Eintracht non prenderà alcuna decisione dettata dal panico. In linea di principio, il club vorrebbe continuare a lavorare con il suo capoallenatore. Ma se nella partita di Bundesliga di sabato contro l'Augsburg (calcio d'inizio alle 15:30, Sky) si dovessero osservare di nuovo segni di disgregazione nella sua squadra, allora questo principio potrebbe essere rapidamente ribaltato.
Negli ultimi due anni e mezzo, il 35enne originario della Mosella si è guadagnato un riconoscimento molto maggiore all'interno del reparto professionistico, compresa la dirigenza, grazie al suo lavoro meticoloso e alla sua personalità, piuttosto che tra i tifosi. Una parte non trascurabile dei sostenitori gli rimprovera lacune nella preparazione, e in particolare nelle sostituzioni. "Se vuoi avere successo, devi sopportare che la gente parli di te. È proprio in quel momento che puoi crescere", ha detto Toppmöller venerdì. "Abbiamo già dimostrato qui che insieme abbiamo fatto un ottimo lavoro". Nessuno sostiene che Toppmöller abbia preso tutte le decisioni giuste. Ma all'Eintracht si guarda alla cosa con più indulgenza. Si è più consapevoli del fatto che è più facile criticare le decisioni a posteriori che prenderle prima.
Questa settimana Toppmöller ha ricevuto un bel po' di sostegno. L'ex presidente del consiglio di sorveglianza Wolfgang Steubing, ancora influente, in un'intervista al F.A.Z. (Frankfurter Allgemeine Zeitung, ndr) ritiene che siano soprattutto i giocatori a dover dare il massimo e sottolinea l'influenza della direzione sportiva sulle prestazioni della squadra. Il difensore Arthur Theate ha elogiato espressamente la competenza dell'allenatore in un'intervista al quotidiano “Bild-Zeitung”. Il direttore sportivo Markus Krösche ha pubblicamente espresso la propria fiducia in Toppmöller e, dopo lo 0-6 di Lipsia, ha richiamato la squadra all'ordine con una delle sue rare dichiarazioni interne, in modo inequivocabilmente severo.
Tuttavia, si è raggiunto un punto in cui non è più possibile ignorare la questione della responsabilità di Toppmöller nell'attuale situazione. Il capo è responsabile delle ricorrenti cadute con pesanti sconfitte o con gol subiti in rapida successione, che distruggono i buoni approcci di gioco e oscurano le vittorie in trasferta come il 4-6 a Mönchengladbach e il 3-4 a Colonia. 29 gol subiti sono il peggior risultato di tutte le 18 squadre della Bundesliga, e questo nonostante la partecipazione alla Champions League.
Da un lato, Toppmöller non può farci niente se Collins a Lipsia, prima dello 0-2, apre la strada alla porta come un novellino, se Koch concede agli attaccanti avversari una traiettoria libera senza mai riuscire a coprire, se Bahoya viene assalito dai suoi avversari da un attacco di timidezza dopo l'altro, se Wahi non riesce a spingere la palla in porta e il portiere Zetterer vaga per la sua area di rigore come se il suo navigatore fosse rotto. D'altra parte: l'allenatore può aver fatto tutto bene se così tanti dei suoi giocatori sono fuori forma o così inclini agli errori?
L'aspetto davvero preoccupante del malessere dell'Eintracht è che non esiste un livello minimo su cui la squadra possa fare affidamento quando si trova in difficoltà. In ogni momento c'è il rischio di un errore che porta alla rovina. Anche a Barcellona, dove martedì scorso la squadra di Francoforte ha giocato con grande impegno e concentrazione, due cross alti sul secondo palo, relativamente facili da difendere, hanno portato alla sconfitta per 2-1. Ci sono ragioni che spiegano questa mancanza di stabilità: la già citata forma precaria di alcuni, la serie di infortuni di giocatori importanti come Uzun, Larsson, Burkardt, Kristensen, Skhiri e Götze. Inoltre, alla squadra manca un leader che tenga insieme il gruppo quando le forze centrifughe di un evento negativo iniziano a farsi sentire in partita. È anche innegabile che alcuni siano stati accecati dalle rispettive prestazioni nella scorsa stagione e ora si rendano conto di non essere ancora pronti per la Champions League. Il confronto con la realtà li fa dubitare di sé stessi. Tutto ciò, tuttavia, non spiega la portata del problema. Come risolverlo? Dall'esterno non è possibile valutare quali misure Toppmöller debba adottare per portare più continuità nella squadra. Il direttore sportivo Krösche, tuttavia, si aspetta da Toppmöller una risposta convincente. È la base per un futuro comune e per qualche vittoria in più.
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