„Ich werde immer ein Fan des FC St. Pauli bleiben״


26 Jul 2024 - Hamburger Morgenpost

Hürzeler-Interview: Ex-St. Pauli-Trainer wehrt sich gegen Gerüchte um seinen Wechsel.

Ex-Trainer Fabian Hürzeler über seinen Abschied per Handy, Mythen über seinen Wechsel und die Unterschiede zwischen dem Kiezklub und seinem neuen Verein Brighton

DAS INTERVIEW FÜHRTE NILS WEBER nils.weber@mopo.de

„Ich werde immer ein Fan des FC St. Pauli bleiben״

Von den Bedingungen sind es nicht vergleichbare Welten. Das ist gar nicht negativ gegenüber St. Pauli gemeint.

Ich hoffe, dass ich noch mal die Möglichkeit habe, mich richtig von ihnen zu verabschieden.

Fabian Hürzeler (31) ist ein Mann von Welt: Geboren im US-amerikanischen Houston, ausgestattet mit dem deutschen Pass und dem der Schweiz. Und dieser Tage weilt St. Paulis ExCoach, der inzwischen den englischen Klub Brighton trainiert, mit seinem neuen Team zur Vorbereitung in Japan. Vorher war er exklusiv mit der MOPO zum Zoom-Call verabredet, um über seinen neuen Arbeitsplatz zu sprechen – und den schmerzhaften Abschied vom alten.

MOPO: Was bereitet Ihnen in Ihrer neuen Wahlheimat die größten Eingewöhnungsprobleme? Der Linksverkehr?

Fabian Hürzeler: (lacht) Ja, das Autofahren ist tatsächlich die größte Umstellung – mit Abstand!

Haben Sie sich schon akklimatisiert und gut eingelebt?

Ja, definitiv. Ich fühle mich sehr wohl hier. Die Leute sind extrem offen, wahnsinnig hilfsbereit, sehr freundlich. Es ist wirklich top. Momentan wohne ich noch im Hotel. Nach unserem JapanTrip werden wir in ein Haus ziehen und dann peu à peu richtig ankommen.

Wer ist „wir“?

Es kann sein, dass ich mit meinen Co-Trainern zusam menwohne und wir eine WG machen.

Was sind die deutlichsten Unterschiede zwischen Ihrem neuen Klub und dem FC St. Pauli?

Von den Bedingungen her sind es nicht vergleichbare Welten. Aber das ist gar nicht negativ gegenüber St. Pauli gemeint, sondern auch kein Geheimnis. Wir haben hier vier Rasenplätze, die wahnsinnig gut gepflegt sind. Wir haben eine Küche mit Live-Cooking, wo jeden Tag Essen zubereitet wird. Wir haben einen größeren Staff. Es gibt sehr viele hochmoderne vereinseigene Einrichtungen. Brighton ist wirklich einer der Top-Topvereine in der Premier League, was die Infrastruktur angeht.

Inwiefern hat sich Ihre Arbeitsweise verändert?

Es ist hier in England mehr eine Manager-Aufgabe, die Menschen zu führen. Es geht darum, die Vision aufzuzeigen, möglichst alle abzuholen und mitzunehmen, damit sie diesen Weg verstehen und ihm dann auch folgen können und ihn leben. Das ist eine der Aufgaben, die sich verändert haben. Bei St. Pauli war es einen Tick kleiner, aber nicht schlechter. Ich habe es genauso genossen, wie ich es jetzt hier genieße. An meiner grundsätzlichen Herangehensweise an den Fußball, wie ich ihn denke und arbeite, hat sich nichts verändert.

Wie war der Start mit Ihrer neuen Mannschaft und wie ist der Umgang?

Es war tatsächlich sehr einfach, weil die Jungs es mir sehr leicht gemacht haben. Es sind tolle Charaktere. Ich habe gemerkt, dass Brighton sehr viel Zeit investiert, um auch den Charakter der Spieler zu analysieren und dementsprechend auszusuchen. Das merkst du sofort. Wer hierher kommt, der will sich entwickeln, hat eine sehr gute Einstellung zum Beruf und eine gute Moral, ist sehr ambitioniert. Die Mannschaft verfügt auch über große Spieler mit viel Erfahrung wie James Milner oder Danny Welbeck, die das vorleben. Das ist sehr imponierend, das mitzubekommen.

Gibt es etwas, das Ihnen schon fehlt aus Hamburg?

(überlegt einen Moment, lächelt dann) Natürlich vermisse ich meine ehemaligen Spieler und die Menschen, mit denen ich eng zusammengearbeitet habe, weil wir eine intensive Zeit miteinander hatten. Aber das ist ein gutes Zeichen für mich.

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