Saisonvorschau Bundesliga (1) Gymnastik in der Problemzone


21 Aug 2024 - Der Tagesspiegel
Von Jörg Leopold

Am 23. August beginnt die neue Saison in der Fußball-Bundesliga. Erstmals seit über einem Jahrzehnt bestreitet der FC Bayern diesmal nicht das Eröffnungsspiel, diese Ehre gebührt Meister Bayer Leverkusen. Wir blicken in drei Teilen auf die 18 Erstligaklubs und arbeiten uns von unten nach oben vor. Los geht es in Teil 1 mit den Aufsteigern und den Teams, die nur knapp die Klasse halten konnten.Jetzt heißt es fit werden oder besser schon sein: Borussia Mönchengladbach will sich in dieser Saison nach oben orientieren.

HOLSTEIN KIEL

Das Ziel: Der Klassenerhalt. Garant dafür soll Trainer Marcel Rapp sein, der das Team im Oktober 2021 übernahm und sukzessive nach seinen Vorstellungen umgebaut hat. Wobei der 45 Jahre alte frühere deutsche U-21-Nationalspieler auch in der Bundesliga auf eine eingespielte Grundformation setzen kann.

Der Kader: Im Wesentlichen ist das Aufstiegsteam zusammengeblieben, einzig die Abgänge von Kapitän Philipp Sander (nach Mönchengladbach) und Außenverteidiger Tom Rothe (war von Dortmund ausgeliehen, jetzt beim 1. FC Union unter Vertrag) schmerzen. Große finanzielle Sprünge kann und will der Verein nicht machen, teuerster Neuzugang ist der schwedische Mittelfeldspieler Armin Gigovic.

Die Form: Die Vorbereitung lief nicht nach Wunsch, es gab zwischenzeitlich vier Spiele in Folge ohne eigenes Tor. Auch im Pokal in Aachen drohte lange das Aus, ehe doch noch ein 3:2-Sieg gelang. Der könnte wichtig gewesen sein für die Moral. Zumal es das Auftaktprogramm mit Spielen in Hoffenheim, gegen Wolfsburg und die Bayern gleich mal in sich hat.

FC ST. PAULI

Das Ziel: Als Aufsteiger kann es nur um den Klassenerhalt gehen. Wobei St. Pauli unter dem neuen Trainer Alexander Blessin auch noch ein neues System spielt und statt Ballbesitzfußball nun aggressiv gepresst wird. Das birgt aber auch Risiken.

Der Kader: Neben dem ehemaligen Trainer Fabian Hürzeler hat sich auch Topscorer Marcel Hartel aus Hamburg verabschiedet (zu St. Louis City). Für St. Pauli hatte er in der Vorsaison 17 Tore erzielt und 13 weitere vorbereitet. Teuerster Neuzugang ist Fin Stevens, der Rechtsverteidiger ist vom FC Brentford gekommen.

Die Form: In der Vorbereitung ließ das 3:0 gegen Europa-LeagueSieger Atalanta Bergamo aufhorchen. Im Pokal aber schrammte St. Pauli in Halle knapp an einer Blamage vorbei.

VfL BOCHUM

Das Ziel: Eine ruhige Saison und der Klassenerhalt am liebsten schon vor dem letzten Spieltag. Das mit der Ruhe wird schon mal schwierig und für den Klassenerhalt

spricht im Moment eher die vermeintliche Schwäche der Konkurrenz als die eigene Stärke.

Der Kader: Ist runderneuert. Spielmacher Kevin Stöger kickt inzwischen in Gladbach, Patrick Osterhage für den SC Freiburg. Dazu verließ auch Angreifer Takuma Asano den VfL und mit Bernardo droht noch der Top-Abwehrspieler den Verein zu wechseln. Die Neuen dagegen sind nahezu unbekannt, in Bochum halten sie aber große Stücke auf Dani de Wit, Ibrahima Sissoko oder Samuel Bamba.

Die Form: War durchwachsen. Es gab das 6:0 im letzten Test beim französischen Erstligisten AC Le Havre, aber eben auch ein 1:3 gegen den italienischen Zweitligisten La Spezia. Und dann folgte das Pokalaus. Umso wichtiger ist, wie die Lage nach den Spielen in Leipzig, gegen Gladbach und in Freiburg ist.

1. FC UNION

Das Ziel: Graues Mittelfeld. Union spielte in seiner Premieren-Erstligasaison gegen den Abstieg und danach dreimal um (und in) Europa. Es folgte zuletzt der Kampf um den Klassenerhalt. Da wäre eine Saison ohne Turbulenzen nach oben und unten mal was ganz Neues. Mittlerweile haben Bo Svensson als neuer Trainer und Horst Heldt als neuer Geschäftsführer Profifußball sportlich das Sagen. Wohin beide das Schiff steuern, lässt sich derzeit noch nicht einschätzen.

Der Kader: Wird immer breiter.

Union hat neun neue Spieler geholt oder nach Leihen zurückbekommen, aber erst sechs abgegeben. Über Abgänge von Robin Gosens, Danilho Doekhi und Diogo Leite wird schon länger spekuliert. Dann wäre vielleicht auch noch etwas Geld übrig, um im Sturm noch einmal nachzulegen. Ein Torjäger, der zuverlässig für zehn Treffer gut ist, steht aktuell weiterhin nicht im Kader.

Die Form: Bereitet Sorgen. Das Pokalspiel beim Regionalligisten Greifswald kam einem offensiven Offenbarungseid nahe. In den Testspielen klappte das zwischenzeitlich schon besser. Trotzdem steht hinter dem wahren Potenzial dieser Mannschaft ein großes Fragezeichen.

BOR. MÖNCHENGLADBACH

Das Ziel: Nachdem die Borussia in der Vorsaison in den Abstiegskampf gerutscht war, soll in diesem Jahr die obere Tabellenhälfte anvisiert werden.

Der Kader: Wirkt homogener. Gladbach hat mit Tim Kleindienst einen Mittelstürmer geholt, dazu mit Kevin Stöger einen Spieler, der Kleindienst auch mit Vorlagen füttern kann. Auf der Abgabeseite stehen mit Patrick Herrmann und Tony Jantschke zwei Vereinslegenden, die ihre Karriere beendet haben. Und zuletzt wurde unter Tränen auch noch der Vertrag mit Christoph Kramer aufgelöst. Alle drei spielten aber schon länger keine Rolle mehr in den Planungen von Trainer Gerardo Seoane.

Die Form: Gibt Anlass zur Hoffnung.

Alle Testspiele wurden gewonnen und im Pokal konnte die Hürde Aue letztlich sicher übersprungen werden. Jetzt wollen die Gladbacher im Bundesliga-Auftaktspiel auch Meister Leverkusen ärgern und damit den Weg bereiten für eine erfolgreiche Saison.

1. FSV MAINZ 05

Das Ziel: Platz 13 darf es durchaus wieder werden, idealerweise diesmal aber ohne den langen Anlauf aus der Abstiegszone nehmen zu müssen. Wenn sich die Motivationskünste von Trainer Bo Henriksen nicht irgendwann erschöpfen, geht vielleicht noch etwas mehr.

Der Kader: Dürfte sich noch verändern. Nach dem Verkauf von Toptalent Brajan Gruda für mehr als 30 Millionen Euro ist die Mainzer Kasse gut gefüllt. In der Defensive hat die Mannschaft noch Bedarf, am liebsten würde man Sepp van den Berg noch einmal ausleihen oder fest vom FC Liverpool verpflichten. Zudem ist Eigengewächs Paul Nebel nach seiner Leihe aus Karlsruhe zurückgekehrt und ein großer Hoffnungsträger.

Die Form: Ist ausbaufähig. Im Pokal taten sich die Mainzer bei Wehen-Wiesbaden schwer und konnten sich beim Drittligisten erst in der Verlängerung durchsetzen.

Und nun geht es am ersten Bundesliga-Wochenende direkt gegen den alten Trainer Bo Svensson und dem 1. FC Union. Man kann sich in etwa vorstellen, wie Henriksen seine Spieler vorab motivieren wird.

***

FC ST. PAULI

L'obiettivo: come squadra promossa, l'unico obiettivo è quello di mantenere la categoria. Tuttavia, il St. Pauli sta anche giocando con un diverso sistema sotto la guida del nuovo allenatore Alexander Blessin e ora pressa in modo aggressivo invece di imporre un calcio di possesso. Ma questo comporta anche dei rischi.

La squadra: oltre all'ex allenatore Fabian Hürzeler, anche il capocannoniere Marcel Hartel ha lasciato Amburgo (per andare al St. Louis City). Nella stagione precedente ha segnato 17 gol con il St. Pauli e ne ha fatti segnare 13. Il nuovo acquisto più costoso è Fin Stevens, laterale destro proveniente dal Brentford.

La forma: La vittoria per 3-0 contro l'Atalanta, vincitrice dell'Europa League, nel pre-campionato ha aperto gli occhi. In Coppa di Germania, invece, il St. Pauli ha evitato per poco l'imbarazzo di Halle.

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