Das Ende einer langen Reise?


Abstieg 2018, sechs vergebliche Anläufe mit Sandhausen als Höhepunkt des eidens – gegen Ulm kann, soll, muss es endlich klappen!

9 May 2025 - Hamburger Morgenpost
Von SIMON BRAASCH

Wie sich das wohl anfühlen mag, wenn es wirklich so weit sein sollte? Das fragt sich vermutlich so ziemlich jeder HSV-Fan, der sich darauf vorbereitet, am Samstag den Aufstieg feiern zu wollen. Denn dieses Mal soll, muss und wird es ja wohl klappen – oder? Nach sieben Jahren Zweitklassigkeit will der stolze Verein endgültig alle Zweifel abschütteln und in die Beletage zurückkehren. Ein letzter Schritt fehlt noch.

Die Bilder haben sich ins Gedächtnis eingebrannt. Tausende HSV-Fans stürmen aus Begeisterung den Platz, von niemandem aufzuhalten. Sie rasen vor Freude, viele von ihnen haben Tränen in den Augen. „Jaaaaaaa“, brüllen sie, denn es ist geschafft, endlich, nach all den Jahren. Der HSV ist zurück. Nächste Saison geht es dann wieder gegen Bayern, BVB, Werder. Mal ehrlich: Es wurde ja auch Zeit. Aber dann, von einem Moment auf den anderen: Stille. Ungläubigkeit. Das ganz große Nichts. Zwei Jahre sind diese Bilder aus Sandhausen alt. Und nicht wenige HSV-Fans dachten damals: Das war’s dann. Vielleicht steigen sie nie wieder auf. Vielleicht bleibt der Fahrstuhl nach oben für immer besetzt. Es war der Höhepunkt eines langen Leidens. Seit sieben Jahren spielt der HSV mittlerweile in der Zweiten Liga. Niemals kam er dem Aufstieg so nahe wie an diesem 28. Mai 2023, als ein paar lächerliche Sekunden fehlten, ehe Heidenheim 250 Kilometer entfernt doch noch traf, gegen Regensburg und ins Herz aller HSV-Fans, die nicht nur innerlich zusammenbrachen. Aber die Zeit heilt alle Wunden. Und am Samstag steht nun der nächste Matchball an. Ein zugegeben noch viel größerer, denn wenn um 20.30 Uhr der Anpfiff gegen Außenseiter Ulm ertönt, hat der HSV alles in eigener Hand und muss nicht auf die Konkurrenten schauen. Vielleicht sind sie bei Pleiten von Paderborn und Elversberg sogar schon vorher quasi aufgestiegen, aber so schmucklos hochgehen will ja auch niemand. 57.000 Fans werden live im Volkspark dabei sein, mehr als eine Million dürfte am TV mitfiebern. Alle sind bereit, 90 Minuten lang alles aus sich herauszubrüllen, was sich in den vergangenen Jahren angestaut hat. Denn es geht ja nicht nur um Sandhausen. Da waren die verlorenen Relegationen gegen Hertha und Stuttgart. Vier vierte Plätze, auch das ist rekordverdächtig. Immer nah dran, immer knapp vorbei. Am Ende jubelten doch wieder nur die anderen, manchmal aus Orten, in denen der HSV früher vielleicht zu Freundschaftsspielen aufgekreuzt wäre, wenn überhaupt. Das machte es ja o schmerzvoll. Damit soll jetzt chluss sein. 101 Fußballer versuchten sich in den vergangenen sieben Jahren daran, den HSV wieder in die Bundesliga zurückzuführen. 101 Hoffnungen. Von Pierre-Michel Lasogga, Simon Terodde und Robert Glatzel bis hin zu Bent Andresen, Matti Steinmann oder Joel Agyekum. Sie alle trugen oder tragen den Traum in sich, den Verein dorthin zu bringen, wo ihn doch eigentlich ganz Deutschland sieht.

Ein Schritt fehlt noch. Gelingt er, wird das natürlich nicht immer ein Zuckerschlecken da oben. Aber besser mal wieder ’ne Abreibung von den Bayern als diese ständigen 13-Uhr-Spiele und das Gefühl, sportlich keine wirkliche Relevanz zu haben. Und so viel steht fest: Erneut würden am Samstag alle Dämme brechen und die Fans den Rasen fluten. Ganz sicher auch so mancher, der schon in Sandhausen dabei war. „Wieder Drama, wieder der HSV“, titelte die MOPO damals. Und: „Wie oft denn noch?“

Genug ist genug, diesmal aber wirklich. Der Fahrstuhl nach oben, er ist frei.

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Historische Chance für neue HSV-Helden

LARS ALBRECHT lars.albrecht@mopo.de

Wenn man sich mit Helden aus der goldenen HSV-Zeit (sieben große Titel zwischen 1976 und 1987!) oder auch mit Ex-Profis aus den prominent besetzten Europapokal-Teams von Anfang der 2000er Jahre über die Gegenwart unterhält, fällt er oft, dieser Satz: „Aber es ist ja nur 2. Liga.“Und klar, die 22 Tore von Robert Glatzel letzte Saison und die aktuellen 21 von Davie Selke kann man schlichtweg nicht mit den Bundesliga-Torschützenkönigen Uwe Seeler (30 Tore 1964), Horst Hrubesch (27 Tore 1982) und Sergej Barbarez (22 Tore 2001) vergleichen. Die „Radkappe“, die der HSV für eine mögliche Zweitliga-Meisterschaft erhalten würde, wäre jetzt auch nicht das größte Vorzeigeobjekt im Trophäenschrank. Und Merlin Polzin wäre auch nicht automatisch der neue Ernst Happel. Dennoch kann dieser Samstag zu einem Höhepunkt der Vereinsgeschichte, er kann historisch werden. Denn der erstmalige Aufstieg würde das wiederherstellen, was 2018 mit dem erstmaligen Abstieg verloren gegangen ist: das Selbstbild des ehemaligen Dinos HSV, dass er einfach in die Bundesliga „gehört“. Schafft ausgerechnet Polzin, ein Hamburger Jung und eingefleischter HSV-Fan, das, woran alle seine Vorgänger im Unterhaus gescheitert sind, dann werden er und sein Trainerteam für immer als die Aufstiegs-Macher in Erinnerung bleiben. Als die, die das siebenjährige Leiden der Fans beendet und den einstigen deutschen Riesen wieder richtig sichtbar gemacht haben. Vergessen wäre die schlechteste ZweitligaHinrunde der Klubhistorie, wären so einige Transfers, die nicht gezündet haben, wären die jüngsten ErgebnisWackler kurz vorm Ziel. Alles völlig egal! Hauptsache endlich wieder hoch! Nicht der Weg, das Ziel ist das Ziel! So denken nicht nur die allermeisten Fans, von denen einige der jüngeren noch nie ein Erstliga-Spiel des HSV live im Stadion gesehen haben, so denken auch die Profis. Die neuen Vereinshelden können an diesem Samstag geboren werden – und die Namen Glatzel, Selke, Heuer Fernandes, Reis oder auch Muheim tragen. Ohne Wenn und Aber.

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9 maggio 2025 - Hamburger Morgenpost
Di SIMON BRAASCH

La retrocessione nel 2018, sei tentativi falliti con il Sandhausen come punta di diamante degli eidens - contro l'Ulm può, dovrebbe, deve finalmente funzionare!

Cosa si proverà quando arriverà il momento? È quello che probabilmente si chiedono quasi tutti i tifosi dell'HSV che si preparano a festeggiare la promozione sabato. Perché questa volta dovrebbe, deve e funzionerà - giusto? Dopo sette anni in serie B, l'orgoglioso club vuole finalmente scrollarsi di dosso tutti i dubbi e tornare nella massima serie. Manca ancora un ultimo passo.

Le immagini sono impresse nella nostra memoria.

Migliaia di tifosi dell'HSV si riversano sul campo per l'entusiasmo, inarrestabili. Corrono di gioia, molti di loro hanno le lacrime agli occhi. “Jaaaaaaa”, gridano, perché è fatta, finalmente, dopo tutti questi anni. L'HSV è tornato. La prossima stagione sarà di nuovo contro Bayern, BVB, Werder. Siamo onesti: era ora. Ma poi, da un momento all'altro, il silenzio: Silenzio. Incredulità. Il grande nulla. Queste immagini di Sandhausen risalgono a due anni fa. E all'epoca molti tifosi dell'HSV pensarono: "È finita. Forse non saranno mai più promossi. Forse l'ascensore per la vetta rimarrà occupato per sempre. È stato il culmine di un lungo calvario. L'HSV gioca in seconda divisione da sette anni. Non ha mai sfiorato la promozione come il 28 maggio 2023, quando mancarono pochi ridicoli secondi prima che l'Heidenheim segnasse a 250 chilometri di distanza, contro il Regensburg e nel cuore di tutti i tifosi dell'HSV, che non solo si spezzarono dentro. Ma il tempo guarisce tutte le ferite. E sabato c'è in palio il prossimo match ball. Un'occasione ancora più grande, perché quando il fischio d'inizio sarà alle 20.30 contro l'outsider Ulm, l'HSV avrà tutto nelle sue mani e non dovrà guardare ai suoi rivali. Se il Paderborn e l'Elversberg dovessero uscire sconfitti, potrebbero anche essere promossi in anticipo, ma nessuno vuole salire così inosservato. 57.000 tifosi saranno presenti dal vivo nel Volkspark e più di un milione di persone guarderanno la partita in TV. Tutti sono pronti a gridare per 90 minuti tutto ciò che si è accumulato negli ultimi anni. Dopo tutto, non si tratta solo di Sandhausen. Ci sono state le retrocessioni perse contro Hertha e Stoccarda. Quattro quarti posti, anche questo è un record. Sempre vicini, sempre mancati per un soffio. Alla fine, solo gli altri hanno esultato di nuovo, a volte da luoghi in cui l'HSV avrebbe potuto presentarsi in passato per le amichevoli, se non addirittura per le partite. È questo che ha reso il tutto così doloroso. Ora tutto questo dovrebbe finire. Negli ultimi sette anni, 101 calciatori hanno cercato di riportare l'HSV in Bundesliga. 101 speranze. Da Pierre-Michel Lasogga, Simon Terodde e Robert Glatzel a Bent Andresen, Matti Steinmann e Joel Agyekum. Tutti hanno coltivato o coltivano il sogno di portare il club a essere visto da tutta la Germania.

Manca ancora un passo. Se ci riusciranno, non sarà sempre una passeggiata lassù. Ma meglio un'altra batosta dal Bayern che queste continue partite alle 13 e la sensazione di non avere una vera rilevanza sportiva. E questo è certo: ancora una volta, sabato si sarebbero rotti tutti gli argini e i tifosi avrebbero invaso il campo. Sicuramente alcuni di quelli che erano già presenti a Sandhausen. “Ancora drammi, ancora HSV”, titolava il MOPO all'epoca. E: “Quante volte ancora?”.

Basta così, ma questa volta per davvero. L'ascensore per raggiungere la cima è gratuito.

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2555 - Tage wird der BundesligaAbstieg des HSV an diesem Samstag her sein.

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