Die letzte Chance


Foto dpa „Kalt wie eine Hundeschnauze vor dem Tor“: 
Michy Batshuayi trifft gegen Wolfsburg per Elfmeter zum 1:1.

6 Dec 2025 - Frankfurter Allgemeine Zeitung
Von Peter Heß

FRANKFURT - Michy Batshuayi kann bei der Eintracht bislang nicht überzeugen. Doch nun ist Stürmer Jonathan Burkardt verletzt und Elye Wahi weiter außer Form. Zeit für den Belgier, Trainer Dino Toppmöller mit Toren von seinen Fähigkeiten zu überzeugen.

Bis jetzt hat Michy Batshuayi in den zehn Monaten seines beruflichen Wirkens in Frankfurt die meiste Aufmerksamkeit mit einem emotionalen Aufruf über seinen Instagram-Account erregt. Vor einigen Wochen bat er seine Community um Blutspenden für seine schwer erkrankte Katze. Die Anteilnahme der Öffentlichkeit war groß, der Radiosender SWR 3 zum Beispiel widmete der Aktion einen längeren Beitrag, einige seiner zigtausend Follower schickten ihm Blutproben zu. Leider vergebens.

Die Reaktionen auf seine Tätigkeit als Fußballprofi der Frankfurter Eintracht fielen bisher spärlicherer aus, was sich durch seine überschaubaren Einsatzzeiten erklärt, die ihm Trainer Dino Toppmöller zugestanden hat. Seit seiner Ankunft im vergangenen Februar durfte der 32 Jahre alte belgische Nationalspieler 20 Mal den Platz betreten, nicht einmal ließ ihn der Trainer durchspielen, dreimal stand er in der Startelf. Seine Torquote ist angesichts der Spielminuten sogar recht eindrucksvoll – es gelangen ihm vier Treffer, alle 97 Minuten einer. Dennoch zu wenig, um Eindruck zu hinterlassen.

Das kann sich bis Weihnachten ändern, denn Batshuayi ist als Mittelstürmer bei der Eintracht gefragt wie nie. Torjäger Burkardt verletzt, Ersatztorjäger Wahi in der Dauerkrise, Notlösung Knauff gegen den VfL Wolfsburg nicht durchschlagskräftig. Als ihn Batshuayi nach einer guten Stunde im Sturmzentrum ablöste, tat er dem Frankfurter Sturmspiel spürbar gut. „Michy hat sich angemeldet. Nicht nur wegen seines Elfmetertors. Er hatte eine gute Präsenz vorne und hat versucht, die Bälle festzumachen, und sie gut weitergeleitet“, lobte Toppmöller nach dem 1:1 gegen den VfL Wolfsburg, das Batshuayi seiner Mannschaft in der Nachspielzeit vom Strafraumpunkt aus gerettet hatte. Der Mittelstürmer knallte den Ball einfach unter die Latte – als hätte nichts auf dem Spiel gestanden. Dabei war es die letzte Gelegenheit, einer beklemmend schwachen Teamleistung eine kräftige kosmetische Korrektur zukommen zu lassen.

Rechtsverteidiger Rasmus Kristensen hatte den Ball schon in der Hand, um den Elfmeter zu schießen, aber dem Dänen war es sehr recht, als Batshuayi dessen Unsicherheit bemerkte und ihm entschlossen die Verantwortung abnahm. Was Toppmöller wohlwollend kommentierte: „Michy ist ein Spieler, der sich da wenige Gedanken macht. Er hat extrem viele Erfahrungen, in England gespielt, bei einer Weltmeisterschaft, es war für ihn keine besonders außergewöhnliche Situation. Er ist kalt wie eine Hundeschnauze vor dem Tor. Es zeigt seinen Charakter, dass er Verantwortung übernehmen will.“

Der Eintracht-Trainer kündigte an, ihn demnächst in die Startelf zu berufen. Ob schon in Leipzig an diesem Samstag (Anstoß 18.30 Uhr, Sky) ließ Toppmöller offen. Denn sein Leistungsprofil passt nicht unbedingt zum Gegner. Batshuayi ist ein reiner Strafraumspieler und Goalgetter, der ansonsten nicht viel zum Spiel seiner Mannschaft beiträgt. Weder im Aufbau noch im Pressing. Es käme niemandem in den Sinn, den Belgier als ersten Verteidiger zu bezeichnen, wie seinen Sturmkollegen Burkardt, der die Gegenspieler schon an deren Strafraum unter Druck setzt.

„Man hat gesehen, dass Michy gegen Wolfsburg eine große Präsenz in der Box hatte. Es war genau das richtige Spiel für ihn mit viel Ballbesitz für uns“, erklärte Toppmöller am Donnerstag gegenüber den Medien. Gegen den Tabellenzweiten Leipzig rechnet die Eintracht eher mit weniger Ballbesitz. Es werden schnelle Spieler wie Knauff und Bahoya benötigt, die kontern können und dem Ball nach weiten Schlägen aus der Abwehr hinterherhetzen. Ganz ausschließen wollte Toppmöller des Belgiers Startelfdebüt in dieser Saison gegen Leipzig aber auch nicht. „Michy kann auch im Umschaltspiel wertvoll sein. Wenn man gut umschalten will, heißt das nicht zwangsläufig, dass man nur Tempo braucht. Es kann auch eine andere Art des Umschaltens sein mit ihm als Wandspieler und dahinter den einen oder anderen Speed-Spieler.“

Bei den letzten beiden Heimspielen vor Weihnachten in diesem Jahr gegen Augsburg und den Hamburger SV wird Batshuayi dann aber ganz in seinem Element sein. Wenn sich die gegnerischen Profis, wie zu erwarten ist, im und am eigenen Strafraum ballen und er zwar wenig Raum hat, aber auch wenig Distanz zum Tor überwinden muss und den Ball mit einem Kontakt in Richtung Netz lenken kann. Dieses Geschick und dieses Gespür für den Moment hat sich Batshuayi in seinen mittlerweile 14 Profijahren bewahrt. Seine Tugenden haben ihn zum Nationalspieler gemacht und zum weit gereisten Torjäger mit guter Erfolgsquote. Eine Ausbeute, die gut genug war, um ihn bei Klubs begehrt zu machen, die dringend einen Goalgetter suchten, aber die Trefferquote war nicht gut genug, dass sein jeweils aktueller Verein ihn unbedingt zum Bleiben überreden wollte, wenn ein Angebot kam, weil seine Sekundärtugenden kaum ausgeprägt sind. In den vergangenen vier Jahren spielte er bei allen drei großen Istanbuler Klubs, Galatasaray, Fenerbahçe und Besiktas, bevor die Eintracht zum zehnten Verein seiner Laufbahn wurde. Und auch in Frankfurt scheint Batshuayi nicht sesshaft zu werden. Ihn befriedigt seine persönliche Situation am Main nicht sonderlich, und auch der Klub hat sich mehr Defensivarbeit von ihm vorgestellt. Der Belgier gilt als Verkaufskandidat im Transferwinter. Es sei denn, Batshuayi nutzt die Adventszeit, um richtig durchzustarten. Die Möglichkeit dazu wird ihm Toppmöller in bisher nie gewährtem Ausmaß geben. Wahi, als zweiter Stürmer verpflichtet, stand gegen Wolfsburg noch nicht einmal im Aufgebot, obwohl Burkardt fehlte.

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Vor eigenem Publikum macht RB Leipzig Lust auf mehr: 
Bislang haben die Sachsen alle fünf Heimspiele gewonnen. Zuletzt ist ihnen das unter ihrem ehemaligen Trainer Julian Nagelsmann in der Saison 2020/21 gelungen. In den vergangenen elf Spielen dieser Runde mussten die Leipziger mit Coach Ole Werner nur sieben Gegentore hinnehmen. In ihrer Arena waren es lediglich drei in fünf Partien bei zwölf erzielten Treffern. In dieser Kategorie kann nur der VfB Stuttgart - ebenfalls drei Gegentreffer - im Ligabetrieb mithalten.

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Foto dpa - “Freddo come il muso di un cane davanti alla porta”:
Michy Batshuayi segna l'1-1 contro il Wolfsburg su calcio di rigore.

L'ultima occasione

6 dicembre 2025 - Frankfurter Allgemeine Zeitung
di Peter Heß

FRANCOFORTE - Michy Batshuayi non è ancora riuscito a convincere all'Eintracht. Ma ora l'attaccante Jonathan Burkardt è infortunato ed Elye Wahi continua a non essere in forma. È il momento per il belga di convincere delle proprie doti con dei gol l'allenatore Dino Toppmöller.

Finora, nei dieci mesi della sua carriera a Francoforte, Michy Batshuayi ha attirato maggiormente l'attenzione con un appello emotivo sul suo account Instagram. Alcune settimane fa ha chiesto alla sua community di donare il sangue per il suo gatto gravemente malato. La partecipazione del pubblico è stata grande, la stazione radio SWR 3, ad esempio, ha dedicato un lungo servizio all'iniziativa e alcuni dei suoi migliaia di follower gli hanno inviato campioni di sangue. Purtroppo invano.

Le reazioni alla sua attività di calciatore dell'Eintracht Francoforte sono state finora piuttosto scarse, il che si spiega con il minutaggio limitato che gli ha concesso l'allenatore Dino Toppmöller. Dal suo arrivo lo scorso febbraio, il 32enne  nazionale belga è sceso in campo 20 volte, senza mai giocare un'intera partita e solo tre da titolare. Considerando i minuti giocati, la sua media-gol è piuttosto impressionante: quattro reti, una ogni 97 minuti. Tuttavia, troppo poco per lasciare il segno.

La situazione potrebbe cambiare entro Natale, perché Batshuayi è più richiesto che mai come centravanti dell'Eintracht. Il cannoniere Burkardt è infortunato, il suo sostituto Wahi è in crisi permanente, la soluzione di emergenza Knauff contro il Wolfsburg non è stata efficace. Quando Batshuayi lo ha sostituito al centro dell'attacco dopo un'ora di gioco, ha dato una spinta notevole al gioco offensivo del Francoforte. “Michy si è fatto notare. Non solo per il rigore. Ha avuto una buona presenza in avanti e ha cercato di tennere il pallone e di passarlo bene”, lo ha elogiato Toppmöller dopo l'1-1 contro il Wolfsburg, che Batshuayi ha salvato alla sua squadra nei minuti di recupero dal dischetto. Il centravanti ha tirato la palla sotto la traversa, come se non ci fosse niente in gioco. Eppure era l'ultima occasione per correggere in modo significativo una prestazione di squadra decisamente deludente.

Il terzino destro Rasmus Kristensen aveva già la palla in mano per calciare il rigore, ma il danese è stato molto contento quando Batshuayi, ne ha notato una certa insicurezza e con determinazione gli ha tolto la responsabilità. Toppmöller ha commentato con benevolenza: “Michy è un giocatore che non si fa troppi pensieri. Ha moltissima esperienza, ha giocato in Inghilterra, in un mondiale, per lui non era una situazione particolarmente straordinaria. È freddo come il muso di un cane davanti alla porta. Il fatto che voglia assumersi la responsabilità ne dimostra il carattere”.

L'allenatore dell'Eintracht ha annunciato che lo schiererà presto nella formazione titolare. Toppmöller non ha specificato se già sabato a Lipsia (calcio d'inizio alle 18:30, Sky). Il suo profilo prestazionale, infatti, non si adatta necessariamente all'avversario. Batshuayi è un giocatore che gioca esclusivamente nell'area di rigore e un goleador che per il resto non contribuisce molto al gioco della squadra. Né nella costruzione del gioco né nel pressing. A nessuno verrebbe in mente di definire il belga un primo difensore, come invece è il suo compagno di reparto Burkardt, che mette sotto pressione gli avversari già nella loro area di rigore.

“Abbiamo visto che Michy ha avuto una grande presenza nell'area di rigore contro il Wolfsburg. È stata la partita giusta per lui, con molto possesso palla da parte nostra”, ha spiegato Toppmöller giovedì ai media. Contro il Lipsia, secondo in classifica, l'Eintracht prevede un minore possesso palla. Serviranno giocatori veloci come Knauff e Bahoya, in grado di contrattaccare e di rincorrere la palla dopo lunghi lanci dalla difesa. Toppmöller non ha però voluto escludere del tutto il debutto del belga nella formazione titolare in questa stagione contro il Lipsia. “Michy può essere prezioso anche nel gioco di transizione. Se si vuole giocare bene in transizione, non significa per forza che sia necessaria solo la velocità. Può anche essere un altro tipo di transizione con lui a fare da sponda e dietro di lui uno o due giocatori veloci”.

Nelle ultime due partite casalinghe prima di Natale di quest'anno contro l'Augsburg e l'Amburgo, Batshuayi sarà però nel suo elemento. Quando gli avversari, come è prevedibile, si ammassano nella propria area di rigore e lui ha poco spazio, ma anche poca distanza da superare per arrivare in porta e con solo un tocco può deviare la palla verso la rete. Batshuayi ha conservato questa dote e questo tempismo nei suoi ormai 14 anni di carriera da professionista. Le sue qualità lo hanno portato in nazionale ed è un attaccante di grande esperienza con un buon tasso di successo. 

Un rendimento sufficiente a renderlo appetibile per i club alla ricerca urgente di un realizzatore, ma non sufficiente da convincere la sua squadra a trattenerlo quando arrivava un'offerta, dato che le sue qualità secondarie sono piuttosto scarse. Negli ultimi quattro anni ha giocato in tutti e tre i grandi club di Istanbul - Galatasaray, Fenerbahçe e Besiktas - prima che l'Eintracht diventasse la decima squadra della sua carriera. E neanche a Francoforte sembra voler mettere radici. Non è particolarmente soddisfatto della sua situazione personale sul Meno e anche il club si aspettava da lui un maggiore impegno in fase difensiva. Il belga è considerato un candidato alla cessione durante il mercato invernale. A meno che non approfitti del periodo dell'Avvento per dare il via alla sua stagione. Toppmöller gli darà questa possibilità come mai prima d'ora. Wahi, ingaggiato come attaccante di riserva, nemmeno era a referto contro il Wolfsburg, nonostante l'assenza di Burkardt.

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Davanti al proprio pubblico, il Lipsia fa venire voglia di vedere ancora di più:
finora, la squadra sassone ha vinto tutte e cinque le partite giocate in casa. L'ultima volta che ci era riuscita era stata nella stagione 2020/21, sotto la guida dell'ex allenatore Julian Nagelsmann. Nelle ultime 11 partite, il Lipsia con l'allenatore Ole Werner ha subìto solo 7 gol. Nel proprio stadio solo 3 in 5 partite, segnandone 12. In questa categoria, solo lo Stoccarda - anch'esso con 3 gol subiti - ha tenuto il passo in campionato.

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