Könnte sich der HSV den 20-Millionen-Mann leisten?


Portugiese würde zum teuersten Transfer der Geschichte aufsteigen. Die MOPO hörte sich um, wie realistisch ein solcher Deal im nächsten Sommer wäre

Mit Fábio Vieira hat der HSV wieder einen Fußballer in seinen Reihen, der zumindest für die Hamburger das Prädikat Unterschiedsspieler verdient. Ein Künstler am Ball, der in seiner Karriere bislang häufiger auf der europäischen Bühne unterwegs war, als im Abstiegskampf zu stecken. Der FC Arsenal zahlte einst 35 Millionen Euro Ablöse für ihn. Wie passt das zum HSV? Und wie lange können sich die Hamburger den Portugiesen überhaupt leisten?

26 Sep 2025 - Hamburger Morgenpost
Von FLORIAN REBIEN

Vieiras Wechsel zum HSV war nicht lange geplant oder vorbereitet. Erst kurz vor Transferschluss öffnete sich für die Hamburger die Tür. Dann ging alles schnell. Der Offensivspieler ließ sich am Telefon vom Schritt in den Volkspark überzeugen. Mit Arsenal handelten die HSVBosse einen Leihvertrag aus. Die Leihgebühr liegt bei nur knapp einer halben Million Euro. Dazu wurde vereinbart: Je mehr Vieira spielt, desto weniger kostet er. Im besten Fall fällt am Ende gar keine Gebühr an. Der Hintergrund: Arsenal plant nicht mehr mit dem Spieler und will ihn jetzt ins Schaufenster stellen. Auch beim Gehalt gingen die Klubs einen Kompromiss ein. Eine Rückkaufoption für den Winter, wie sie sich Tottenham bei Luka Vuskovic im Vertrag sicherte, gibt es für Arsenal bei Vieira nicht. Stattdessen besitzen die Hamburger eine Kaufoption für den 25-Jährigen. Diese liegt bei 20 Millionen Euro. Ist ein Transfer in dieser Größenordnung für den HSV im kommenden Sommer wirklich denkbar? Oder steht schon fest, dass der Offensivspieler den Volkspark nach einem Jahr wieder verlassen wird? Die MOPO hat sich bei allen Seiten umgehört. Der Tenor: Alles ist möglich.

In der Bundesliga hat es bislang 113 Zugänge mit einer Ablösesumme von 20 Millionen Euro oder mehr gegeben. Spitzenreiter ist – wenig überraschend – der FC Bayern München (27), dicht gefolgt von Borussia Dortmund (26). Auch für Leipzig (19) und Leverkusen (13) sind solche Transfersummen längst normal. Zehn der 18 aktuellen Bundesligisten haben dagegen noch nie so viel Geld für einen Spieler ausgegeben. Der HSV gehört dazu. Filip Kostic, der 2016 für 14 Millionen Euro aus Stuttgart kam, ist bislang der Rekordtransfer der Hamburger.

Nach sieben Jahren in der Zweiten Liga sind solche Summen im Volkspark derzeit unrealistisch. Immer wieder betonen die Bosse, dass man den Abstand zu den etablierten Erstligisten erst einmal aufholen müsse und auch nach dem Aufstieg wirtschaftlich vernünftig handeln werde. In diesem Sommer zahlte der HSV für zwölf Zugänge insgesamt knapp neun Millionen Euro Ablöse. Für 13 Abgänge nahm der Klub gut sieben Millionen Euro ein. Sollte der HSV in dieser Saison die Klasse halten, werden sich die finanziellen Möglichkeiten dadurch nicht wesentlich verändern. In der TV-Geld-Tabelle sind keine großen Sprünge zu erwarten. Auch bei den Ticketerlösen und im Merchandising sind die Hamburger bereits am Limit. Warum vereinbarte man trotzdem eine Kaufoption über 20 Millionen Euro für einen Spieler?

Arsenal will Vieira damit ein Preisschild für alle möglichen Interessenten geben. Doch auch der HSV ist happy, dass es diese Klausel gibt. Aus mehreren Gründen. Zum einen wird an den Fall Stefanos Tzimas erinnert. Der 1. FC Nürnberg hatte den Griechen zunächst ausgeliehen, ihn Anfang dieses Jahres per Kaufoption für 18 Millionen Euro verpflichtet und anschließend direkt für 26,5 Millionen Euro nach Brighton verkauft. Sollte Vieira beim HSV voll einschlagen, wäre ein ähnliches Szenario denkbar. Der HSV hätte sportlich zwar nichts mehr von ihm, würde aber wirtschaftlich profitieren.

Ein weiterer Grund für die Kaufoption ist der theoretische Fall, dass die Hamburger eine komplett außergewöhnliche Saison spielen und in der Champions League landen. Dann wäre auch ein Transfer dieser Größenordnung möglich. Gleiches gilt bei unerwartet hohen Einnahmen durch Spieler-Verkäufe. Beides ist nicht realistisch. Wie könnte Vieira trotzdem länger bleiben? Stand jetzt gäbe es nur dann eine Chance, wenn im Sommer neu verhandelt wird, Arsenal sich mit deutlich weniger Geld zufriedengibt und der Spieler seine Zukunft in Hamburg sieht. Bis dahin ist es noch ein langer Weg. Vorerst können sich die Hamburger den Portugiesen nur auf Zeit leisten.

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113 - Zugänge in die Bundesliga kosteten mindestens 20 Mio. Euro
(Quelle: transfermarkt.de)


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Der HSV darf seinen Weg nicht verlassen

26 Sep 2025 - Hamburger Morgenpost
FREDERIK AHRENS f.ahrens@mopo.de

Er ist ein Spieler, der Erinnerungen an erfolgreichere Zeiten wecken kann: Fábio Vieira hat beim ersten HSV-Sieg in der Bundesliga seit 2688 Tagen eine eindrucksvolle Kostprobe seines Könnens gegeben. An sieben Torschüssen war der Portugiese beim 2:1 gegen Heidenheim beteiligt, 96 Prozent seiner Pässe kamen an. DerMannkannwas– keine Frage. Die HSV-Bosse dürfen sich für diesen Transfer zurecht auf die Schulter klopfen.

Eine Abkehr von der Philosophie eines organischen Wachstums darf ein solcher Coup aber nicht bedeuten. Sportvorstand Stefan Kuntz und Sportdirektor Claus Costa konnten den 25-Jährigen nur verpflichten, weil sein Stern zuletzt im Sinkflug war. Der Wechsel nach Hamburg ist eine Wette auf die Zukunft – für beide Seiten. Das Risiko ist überschaubar, vor allem für den HSV.

Im besten Fall würde man Vieira nach der Saison für rund 20 Millionen Euro fest verpflichten – in der Erwartung, ihn bald darauf mit Gewinn weiterverkaufen zu können. Dann würde der Spieler zum Spekulationsobjekt, Kuntz und Costa zu Aktienhändlern. Das kann finanzielle Werte schaffen, mehr aber auch nicht. Für eine nachhaltige Weiterentwicklung, die Identität stiftet, muss der HSV in erster Linie junge Spieler identifizieren, bevor sie zu Stars werden.

Dazu gehören gezielte Investitionen in die eigene Nachwuchsarbeit. Der SC Freiburg, der in den vergangenen zehn Jahren mehr als ein Dutzend Spieler aus seiner Akademie zu Profis gemacht hat, ist hier ein deutlich besseres Vorbild als Vereine, die auf Reselling-Deals setzten und anschließend Mühe hatten, entstandene Lücken zu schließen. Kontinuität und eine klare Ausbildungslinie sichern sportlichen Erfolg und schaffen auch langfristig wirtschaftliche Stabilität. Auch beim HSV gibt es Talente, denen der Sprung zu den Profis zuzutrauen ist. Hierfür braucht es Durchsetzungsfähigkeit auf der einen, Vertrauen auf der anderen Seite – und Geduld bei allen Beteiligten. So könnte die Entwicklung des nach Elversberg verliehenen Otto Stange für die Zukunft nicht weniger bedeutsam sein als die von Fábio Vieira.

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L'Amburgo potrebbe permettersi il giocatore da 20 milioni?

Il portoghese diventerebbe il trasferimento più costoso nella storia (del club). Il quotidiano MOPO ha chiesto in giro quanto sarebbe realistico un accordo del genere la prossima estate.

Con Fábio Vieira, l'Amburgo ha di nuovo nelle sue file un calciatore che, almeno per gli amburghesi, merita l'appellativo di giocatore decisivo. Un artista con il pallone, che nella sua carriera ha giocato più spesso sui palcoscenici europei che nella lotta per non retrocedere. L'Arsenal ha pagato per lui 35 milioni di euro per il diritto di riscatto. Come si inserirà all'Amburgo? E per quanto tempo l'Amburgo potrà permettersi il portoghese?

26 settembre 2025 - Hamburger Morgenpost
Di FLORIAN REBIEN

Il trasferimento di Vieira all'Amburgo non era stato pianificato né preparato da tempo. Solo poco prima della chiusura del calciomercato si è aperta una porta per l'Amburgo. Poi tutto è successo molto velocemente. Il centrocampista si è lasciato convincere al telefono a trasferirsi al Volkspark. I dirigenti dell'HSV hanno negoziato un contratto di prestito con l'Arsenal. Il costo del prestito è di poco inferiore al mezzo milione di euro. È stato inoltre concordato che più Vieira gioca, meno costa. Nel migliore dei casi, alla fine non ci sarà alcun costo. Il motivo: l'Arsenal non ha più intenzione di puntare sul giocatore e ora vuole solo metterlo in vetrina. Anche per quanto riguarda lo stipendio, i club hanno raggiunto un compromesso. L'Arsenal per Vieira non ha un'opzione di riacquisto per il mercato invernale, come quella che il Tottenham si è invece assicurato nel contratto con Luka Vuskovic. L'Amburgo ha però un'opzione di acquisto per il 25enne. Il prezzo è di 20 milioni di euro. È davvero ipotizzabile un trasferimento di questa portata per l'HSV la prossima estate? O è già certo che il giocatore lascerà il Volkspark dopo un anno? Il MOPO ha chiesto a tutte le parti coinvolte. Il tenore: tutto è possibile.

Nella Bundesliga ci sono stati finora 113 acquisti con un trasferimento pari o superiore a 20 milioni di euro. Il leader è, senza sorpresa, il Bayern Monaco (27), seguito a ruota dal Borussia Dortmund (26). Anche per Lipsia (19) e Leverkusen (13) tali ciffe di trasferimento sono ormai la norma. Dieci delle 18 squadre attualmente presenti in Bundesliga, invece, non hanno mai speso così tanto per un giocatore. Tra queste c'è l'HSV. Filip Kostic, arrivato dallo Stoccarda nel 2016 per 14 milioni di euro, è finora l'acquisto-record dell'Amburgo.

Dopo sette anni in seconda divisione, cifre del genere sono attualmente irrealistiche al Volkspark. I dirigenti sottolineano ripetutamente che prima di tutto è necessario colmare il divario con le squadre affermate della prima divisione e che anche dopo la promozione si agirà in modo economicamente ragionevole. Quest'estate l'HSV ha pagato un totale di quasi 9 milioni di euro per 12 nuovi acquisti. Per 13 cessioni, il club ha incassato ben 7 milioni di euro. Se l'HSV manterrà la categoria, le possibilità finanziarie non cambieranno in modo significativo. Non sono previsti grandi balzi in avanti nella classifica dei diritti televisivi. Anche per quanto riguarda i ricavi dalla vendita dei biglietti e dal merchandising, l'Amburgo ha già raggiunto il limite. Perché allora è stata concordata un'opzione di acquisto di 20 milioni di euro per un giocatore?

L'Arsenal vuole così dare a Vieira un prezzo per tutti i potenziali acquirenti. Ma anche l'HSV è contento che esista questa clausola. Per diversi motivi. Da un lato, viene in mente il caso di Stefanos Tzimas. Il Norimberga aveva inizialmente preso in prestito il greco, lo aveva ingaggiato all'inizio di quest'anno con un'opzione di acquisto per 18 milioni di euro e poi lo aveva ceduto direttamente al Brighton per 26,5 milioni di euro. Se Vieira dovesse avere successo all'HSV, sarebbe ipotizzabile uno scenario simile. L'HSV non avrebbe più alcun vantaggio sportivo da lui, ma ne trarrebbe un beneficio economico.

Un altro motivo per l'opzione di acquisto è il caso teorico in cui l'Amburgo disputasse una stagione del tutto eccezionale e arrivasse addirittura alla Champions League. In tal caso sarebbe possibile anche un trasferimento di questa portata. Lo stesso vale in caso di entrate inaspettatamente elevate derivanti dalla cessione di giocatori. Entrambe le ipotesi non sono realistiche. Come potrebbe Vieira rimanere più a lungo? Allo stato attuale, ci sarebbe una possibilità solo se in estate si rinegoziasse, l'Arsenal si accontentasse di una cifra notevolmente inferiore e il giocatore vedesse il suo futuro ad Amburgo. La strada da percorrere è ancora lunga. Per il momento, l'Amburgo può permettersi il portoghese solo a tempo determinato.

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113 - Gli acquisti nella Bundesliga costati almeno 20 milioni di euro (Fonte: transfermarkt.de)

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L'HSV non deve abbandonare la sua strada

26 settembre 2025 - Hamburger Morgenpost
FREDERIK AHRENS f.ahrens@mopo.de

È un giocatore che può risvegliare ricordi di tempi più felici: Fábio Vieira ha dato un'impressionante dimostrazione delle sue capacità nella prima vittoria dell'HSV in Bundesliga dopo 2688 giorni. Il portoghese ha contribuito con sette tiri in porta alla vittoria per 2-1 contro l'Heidenheim, con il 96% dei suoi passaggi andati a segno. Il ragazzo ha talento, non c'è dubbio. I dirigenti dell'HSV possono giustamente congratularsi con se stessi per questo trasferimento.

Tuttavia, un colpo del genere non deve significare un allontanamento dalla filosofia della crescita organica. Il direttore sportivo Stefan Kuntz e il direttore tecnico (Area professionisti) Claus Costa sono riusciti a ingaggiare il 25enne solo perché la sua stella era in declino. Il trasferimento ad Amburgo è una scommessa sul futuro, per entrambe le parti. Il rischio è gestibile, soprattutto per l'HSV.

Nel migliore dei casi, Vieira verrebbe ingaggiato a titolo definitivo dopo la stagione per circa 20 milioni di euro, con l'aspettativa di poterlo rivendere poco dopo con un guadagno. Il giocatore diventerebbe quindi oggetto di speculazione, Kuntz e Costa trader azionari. Questo può creare valore finanziario, ma niente di più. Per uno sviluppo sostenibile che crei identità, l'HSV deve innanzi tutto identificare i giovani giocatori prima che diventino delle star.

Ciò include investimenti mirati nel proprio lavoro con le giovani leve. Il Friburgo, che negli ultimi dieci anni ha trasformato in professionisti oltre una dozzina di giocatori del suo vivaio, è un esempio decisamente migliore rispetto alle società che hanno puntato su accordi di rivendita e hanno poi faticato a colmare i vuoti creatisi. La continuità e una chiara linea formativa garantiscono il successo sportivo e creano anche stabilità economica a lungo termine. Anche all'HSV ci sono talenti che possono aspirare a diventare professionisti. Ciò richiede da un lato capacità di affermarsi, dall'altro fiducia e pazienza da parte di tutti i soggetti coinvolti. Lo sviluppo di Otto Stange, ceduto in prestito all'Elversberg, potrebbe quindi essere altrettanto significativo per il futuro quanto quello di Fábio Vieira.

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