HSV HAMBURGER 2025-26 - Zeit für Eroberer


Yussuf Poulsen soll HanseNerkur Ein Leader aus Leipzig: 
beim HSV seine Stärken im Umschaltspiel und im Pressing einbringen.

Beim HAMBURGER SV ist in der Bundesliga kein Platz für Romantik. Eckpfeiler müssen weichen, die Zugänge sollen einen neuen Stil prägen.

Selkes Abgang hatte schon 
auch sportliche Hintergründe.

Die Interviews, bei denen Merlin Polzin von Sky-Ex-perte Torsten Mattuschka ein Halsbonbon zugesteckt bekam, weil seine Stimme nach Zweitliga-Spielen komplett heiser war, h a b e n Kult-Charakter. Jetzt ist der 34-Jährige Bundesliga-Trainer, und während der Vorbereitung auf die neue Spielzeit bräuchte er Mattuschkas Hilfe nach beinahe jedem Trainingstag. Polzin hat viel zu tun. Das fängt bei der Einführung der Dreierkette an, setzt sich mit dem Umbau der zentralen Achse fort und hört bei der Art und Weise auf, wie der HSV eine Liga höher spielen soll.

Die Geschichte mit dem gebürtigen Hamburger, der als Fan auf der Nordtribüne erwachsen geworden ist und nun sein en Verein nach sieben Jahren in der 2. Liga erlöst hat, ist ein Stück für Fußball-Romantiker. Platz. für Romantik aber lässt Polzin nicht. Mit s e i n e m Trainerteam hat er nach dem Ende der Aufstiegssaison eine tiefgehende Analyse vorgenommen. „Bei den Laufdaten, bei der Intensität", verrät Sportvorstand Stefan Kuntz, „wären wir in der Bundesliga Letzter gewesen. Und zwar nicht nur das, sondern auch weit weg vom 18."

Aus dieser Ausarbeitung ergab sich ein klarer Auftrag an den Boss - es brauchte nicht nur Qualität, sondern auch Intensität. Auf allen Positionen. Und vor allem auf der zentralen Achse. Das bedeutet: Langjährige Eckpfeiler wie Sebastian Schonlau, Jonas Meffert oder Robert Glatzel, die das Haus aufgebaut haben, haben nach dem Einzug zum Teil nur noch Platz in den Hinterzimmern, für Davie Selke war nicht mal dort etwas frei. Nach der Analyse des Trainerteams", sagt Kuntz, „war der Umbau alternativlos. Alles andere wäre fahrlässig gewesen."

Der Sportvorstand hat im Verbund mit seinem Sportdirektor Claus Costa eine komplett neue Achse verpflichtet, fast alle Teile werden auf Anhieb eingesetzt. Einzig der Kampf um das Tor ist offen. Daniel Peretz ist vom Rekordmeister FC Bayern nicht zum Aufsteiger gewechselt, um auch dort auf der Bank zu sitzen. Der 25-Jährige ist mehr als ein Platzhalter für Daniel Heuer Fernandes, der jedoch nach einer Top-Saison einen kleinen Vorsprung hat. Die anderen zentralen Kräfte sind allesamt als Säulen eingeplant: Jordan Torunarigha, schon bei Hertha ein hoch veranlagter Verteidiger, deutet in der Vorbereitung an, dass seine Worte vom dreieinhalbjährigen Reifeprozess in Belgien Gehalt haben; Nicolas Capaldo, ein von Red Bull Salzburg in der Champions League erprobter Argentinier, soll im Mittelfeldzentrum die durch den Weggang von Ludovit Reis (Club Brügge) entstanSelkes Abgang hatte schon auch sportliche Hintergründe. dene Lücke schließen und steht für das, was der HSV künftig verkörpern will: Widerspenstigkeit, Aggressivität, die auch den Ex-Kieler Nicolai Remberg, Spitzname „Rambo", auszeichnet. Costa sagt: ,Nicolai spielt sehr intensiv, Nicolas zeichnet eine hohe Balleroberungsqualität aus." Das sollen n e u e K e r n m e r k m a l e sein nach sieben Jahren, in denen der HSV fast durchgehend Favorit war u n d i n s b e s o n d e r e u n t e r Ex-Coach Tim Walter einen hochattraktiven Ballbesitzfußball gespielt hat, der unter Polzin, in ausbalancierter Form, fortgesetzt wurde.

Den angestrebten neuen Stil soll vor allem auch der Königstransfer prägen: Yussuf Poulsen. Der 31-jährige Däne bekommt im Oberhaus d e n Platz von 22-Tore-Mann Selke. Dass der Aufstiegsheld ausgezogen ist, war nur teilweise die Folge eines nicht erfolgreich verlaufenen Vertragspokers, es war vor allem auch eine bewusste sportliche Richtungsentscheidung. In der Erwartung, weniger Ballbesitz und damit auch deutlich weniger Strafraumpräsenz als zuletzt zu haben, favorisierten die sportlichen Entscheider ein anderes Profil, zumal mit Glatzel ein Selke ähnlicher Mittelstürmer noch unter Vertrag steht. Poulsen soll, wie er es in zwölf Jahren bei RB Leipzig verinnerlicht hat, pressen, seine Qualitäten im Umschaltspiel ausspielen. Und er soll und will Selke a u c h als A n f ü h r e r ersetzen.

Die Leader-Rolle nimmt er seit dem ersten Tag an („Das habe ich in Leipzig bei den vielen jungen Spielern auch getan."), mit der Beschreibung seines Stellenprofils kann er sich ebenfalls identifizieren. U n d m a c h t , obwohl d u r c h die Jahre in der Königsklasse und 86 Länderspiele international hochdekoriert, Polzin ein großes Kompliment. ,Der Trainer hat mir sehr genau gesagt, wie er mich sieht und was er mit mir vorhat. Es ist geil, einen Trainer zu haben, der so einen klaren Plan mit mir hat." Denn: „Wenn er so gut von Weitem beobachten kann, dann freue ich mich sehr darauf. dass ich jetzt auch unter ihm trainieren darf."

Poulsens Worte sind keine Linderung für Polzins in der Vorbereit u n g strapazierte S t i m m e . Aber sie deuten an, dass dessen intensive Arbeit an den Veränderungen ankommt. 
SEBASTIAN WOLFF

***

TRAINER

Nah am Team und doch der Chef

Nah am Team und doch der Chef Als Trainer talent hatte Ex-Sportvorstand Jonas Boldt das Eigengewächs Merlin Polzin (34) bezeichnet, nach dem 2:2 in Rostock im Februar 2024 aber dann doch Steffen Baumgart als Nachfolger von Tim Walter verpflichtet. Zu Polzins außergewöhnlicher Klarheit passt es, dass er diese Entscheidung aus heutiger Sicht als nachvollziehbar erachtet, weil er selbst registriert hat, dass er ein gutes halbes Jahr später, mit der Fußballlehrer-Ausbildung im Rücken, weiter war.

Der gebürtige Hamburger war bei seiner Amtsübernahme so weit, dass er den HSV von Platz 8 im November zurück in die Bundesliga dirigierte, weil er die Mannschaft mit klarem Kurs führte: Polzin setzte wieder vermehrt auf den fußballerischen Ansatz, schaffte es als früherer Co-Trainer, der vor allem von Daniel Thioune und Walter geprägt wurde, der Mannschaft eine Balance in ihrem Spiel zu vermitteln. Und er ließ Konsequenz walten, war nah an der Mannschaft und doch genug Chef, um auch unpopuläre Maßnahmen wie die Zurückstufung von Kapitän Sebastian Schonlau ins zweite Glied zu moderieren und dann auch durchzuziehen.

***

Yussuf Poulsen dovrebbe portare all'HSV i suoi 
punti di forza nel gioco di transizione e nel pressing. 

Il tempo dei conquistatori

di SEBASTIAN WOLFF

All'AMBURGO non c'è spazio per il romanticismo in Bundesliga. I pilastri devono lasciare il posto ai nuovi acquisti, che dovrebbero plasmare un nuovo stile.

La partenza di Selke aveva anche motivazioni sportive.

Le interviste in cui Merlin Polzin riceveva una caramella per la gola dall'opinionista di Sky.de, Torsten Mattuschka, perché dopo le partite di seconda divisione la voce dell'allenatore era completamente rauca, sono diventate cult. Ora il 34enne allena in Bundesliga e, durante la preparazione alla nuova stagione, avrebbe avuto bisogno dell'aiuto di Mattuschka dopo quasi ogni giorno di allenamento. Polzin ha molto da fare. Si parte dall'introduzione della difesa a tre, si prosegue con la riorganizzazione dell'asse centrale e si conclude con il modo in cui l'HSV dovrebbe giocare nella categoria superiore.

La storia del nativo di Amburgo, cresciuto come tifoso nella tribuna nord e che ora ha liberato la sua squadra dopo sette anni in Zweite Bundesliga, è un pezzo da romantici del calcio. Polzin però non lascia spazio al romanticismo. Con il suo staff tecnico ha effettuato un'analisi approfondita al termine della stagione culminata con la promozione. «Per quanto riguarda i dati di corsa e l'intensità», rivela il direttore sportivo Stefan Kuntz, «saremmo stati ultimi in Bundesliga. E non solo, ma anche molto lontani dal 18° posto».

Da questa analisi è emerso un chiaro mandato per il capo: non serviva solo qualità, ma anche intensità. In tutti i ruoli. E soprattutto nell'asse centrale. Ciò significa che pilastri di lunga data come Sebastian Schonlau, Jonas Meffert o Robert Glatzel, che hanno costruito la squadra, dopo l'arrivo dei nuovi acquisti hanno trovato posto solo nelle retrovie, mentre per Davie Selke non c'era nemmeno là. Dopo l'analisi da parte dello staff tecnico», afferma Kuntz, «la ristrutturazione era inevitabile. Qualsiasi altra scelta sarebbe stata negligente».

Il direttore sportivo (Kuntz), in collaborazione con il suo direttore generale Claus Costa, ha ingaggiato un asse completamente nuovo, quasi tutti i pezzi saranno utilizzati fin da subito. Solo la lotta per il gol è ancora aperta. (Il portiere) Daniel Peretz non è passato dal Bayern Monaco, campione in carica, a una neopromossa per finire in panchina pure là. Il 25enne è più di un semplice sostituto di Daniel Heuer Fernandes, che però ha un piccolo vantaggio dopo una stagione al top. Gli altri giocatori centrali sono tutti previsti come pilastri: Jordan Torunarigha, già difensore di grande talento all'Hertha, nella preparazione sta dimostrando che le sue parole sul processo di maturazione di tre anni e mezzo in Belgio hanno un fondamento; Nicolas Capaldo, argentino (di passaporto anche italiano, ndr) collaudato dal Red Bull Salisburgo in Champions League, dovrebbe colmare il vuoto lasciato nel centrocampo dalla partenza di Ludovit Reis (Club Brugge) e incarna ciò che l'HSV vuole rappresentare in futuro: ribellione e aggressività, caratteristiche che contraddistinguono anche l'ex giocatore dell'Holstein Kiel, Nicolai Remberg, soprannominato “Rambo”. Costa afferma: «Nicolai gioca in modo molto intenso, Nicolas si distingue per la sua grande abilità nel recupero palla». Queste dovrebbero essere le nuove caratteristiche fondamentali dopo sette anni in cui l'HSV è stato quasi sempre favorito e, in particolare sotto la guida dell'ex allenatore Tim Walter, ha giocato un calcio di possesso palla molto attraente, poi continuato in forma equilibrata sotto Polzin.

Il nuovo stile auspicato dovrebbe essere caratterizzato soprattutto dal trasferimento di una punta: Yussuf Poulsen. Nella massima serie il 31enne danese prende il posto di Selke, autore di 22 gol (la scorsa stagione in Zweite Bundesliga) . La partenza del protagonista della promozione è stata solo in parte il risultato di una trattativa (di rinnovo) contrattuale infruttuosa, ma soprattutto una scelta sportiva consapevole. Prevedendo un minor possesso palla e quindi una presenza in area di rigore nettamente inferiore rispetto al passato, i dirigenti sportivi hanno preferito un profilo (di attaccante) diverso, tanto più che con Glatzel è ancora sotto contratto un centravanti simile a Selke. Poulsen, come ha imparato in dodici anni al Lipsia, dovrà pressare e sfruttare le sue qualità nel gioco di transizione. E dovrà e vorrà anche sostituire Selke come leader.

Ha assunto il ruolo di leader fin dal primo giorno (“L'ho fatto anche al Lipsia con i tanti giovani giocatori”) e si identifica anche con la descrizione del suo profilo professionale. E, nonostante sia stato pluripremiato a livello internazionale grazie agli anni trascorsi nella massima serie e alle 86 presenze in nazionale danese, fa un grande complimento a Polzin. «L'allenatore mi ha detto molto chiaramente come mi vede e cosa ha in mente per me. È fantastico avere un allenatore che ha un piano così chiaro per me». Perché: «Se è in grado di osservarmi così bene da lontano, allora non vedo l'ora di potermi allenare sotto la sua guida».

Le parole di Poulsen non sono però state di conforto per Polzin, la cui voce è ancora provata dalla preparazione. Ma indicano che il suo intenso lavoro sui cambiamenti, sta dando i suoi frutti. 
SEBASTIAN WOLFF

***

L'ALLENATORE - Merlin Polzin

Vicino alla squadra, ma comunque il capo

Vicino alla squadra, ma comunque il capo l'ex direttore sportivo Jonas Boldt aveva definito Merlin Polzin (34), cresciuto nelle giovanili del club, un allenatore di talento, ma dopo il 2-2 a Rostock nel febbraio 2024 aveva poi ingaggiato Steffen Baumgart come successore di Tim Walter. In linea con la sua straordinaria lucidità, Polzin ritiene che questa decisione sia comprensibile dal punto di vista odierno, perché lui stesso ha constatato che, sei mesi dopo, con la formazione di allenatore di calcio alle spalle, era più avanti.

Il nativo di Amburgo era così pronto quando ha assunto l'incarico che ha riportato l'HSV dall'ottavo posto in classifica a novembre alla Bundesliga, perché ha guidato la squadra con un percorso chiaro: Polzin ha puntato nuovamente sull'approccio calcistico, riuscendo, come ex vice allenatore influenzato soprattutto da Daniel Thioune e Walter, a trasmettere alla squadra un equilibrio nel suo gioco. Ha dato prova di coerenza, è stato vicino alla squadra ma anche abbastanza autorevole da moderare e poi attuare misure impopolari come la retrocessione del capitano Sebastian Schonlau in seconda fila.

Commenti

Post popolari in questo blog

Dalla periferia del continente al Grand Continent

I 100 cattivi del calcio

Chi sono Augusto e Giorgio Perfetti, i fratelli nella Top 10 dei più ricchi d’Italia?